Im Chicago des Jahres 1930 ist der Verkauf von Alkohol zwar verboten, die Menschen lassen sich davon jedoch nicht vom Trinken abbringen. Schmuggler und Schwarzmarkthändler haben Hochkonjunktur. Die Stadt Chicago ist fest in den Händen der Alkohol-Mafia. Und die hat einen Namen: Alphonse Capone (Robert De Niro) wird von jedermann hofiert und gefürchtet. Als ein Bombenanschlag, den er mutmaßlich zu verantworten hat, nicht nur anderen Ganoven, sondern auch einem kleinen Mädchen das Leben kostet, wird den Verantwortlichen klar, dass etwas geschehen muss. Doch die Polizei ist durch und durch korrupt. Deshalb wird ein Frischling von außen mit der heiklen Aufgabe betraut: Eliot Ness (Kevin Costner) vom Schatzamt fällt die undankbare Aufgabe zu, eine Stadt zu säubern, die gerne schmutzig ist. Ihm wird eine Polizeitruppe zur Seite gestellt, die nicht viel taugt. Als sein erster Zugriff in einem an Lächerlichkeit kaum zu überbietenden Desaster endet, ist er am Boden zerstört. Doch der Zufall will es, dass ihm der altgediente Straßenpolizist Jim Malone (Sean Connery) begegnet und gehörig den Kopf wäscht. Ness erkennt, dass er eine kleine, schlagfertige und vor allem handverlesene Truppe benötigt, um den Job zu erledigen. Zu Ness und Malone stoßen noch der Buchhalter Oscar Wallace (Charles Martin Smith) und der zielsichere George Stone (Andy Garcia). Gemeinsam machen sich die Männer auf, den Mann auszuschalten, der Chicago bislang so fest im Griff hat...
"Scarface"-Regisseur Brian de Palma liefert mit "Die Unbestechlichen" einen fantastischen Thriller rund um Al Capone ab. Mit seinen knapp zwei Stunden ist der Film sehr kurzweilig und dringt nicht in politische Dialoge ein, sondern liefert Action, Thrill und konzentriert sich auf seine Charaktere. Bei Kevin Costner dauert es zwar ein wenig, bis er entgültig überzeugt, doch am Ende ist er über alle Zweifel erhaben. Seine eher ruhige Art, sein in Teilen vielleicht etwas zu glattes Auftreten wandelt sich vor allem in der zweiten Hälfte, als er einsieht, mit welchen Mitteln gespielt wird. Er verzweifelt fast an den Zuständen und richtet sich dadurch neu aus, auch wenn ihn das am Ende fast bricht. Diese Entwicklung seiner Figur nimmt man sofort ab.
Fast noch in den Schatten gestellt wurde er aber von Sean Connery als Streifenpolizist, der sich nach anfänglichen Zweifeln ganz in den Dienst der Sache stellt und Robert de Niro als Al Capone. Connery wurde ja entsprechend für diese Leistung ausgezeichnet, de Niro hatte in den eher wenigen Einstellungen eine unglaubliche Präsenz. Sein Wechselspiel vom sanftmütigen Gentleman zum aufbrausenden, über Leichen gehenden Gangsterboss: beängstigend gut.Die Kulissen sind einzigartig, ebenso die musikalische Untermalung.
Es ist ein eher ruhiges Gangster-Epos, ohne schnelle Schnitte, da es
nicht wie sonst oft üblich über mehrere Jahrzehnte geht, bleibt die
Handlung auf angenehme Weise überschaubar. Die entscheidenden Szenen
sind einfach überragend inszeniert. An erster Stelle muss da natürlich
die Szene im Bahnhof erwähnt werden, aber auch die Szenen im
nächtlichen, regennassen Chicago überzeugen und natürlich das Finale auf
dem Dach des Gerichtsgebäudes. Die Musik: einfach auf sich wirken
lassen, fast allein dafür reicht eine Sichtung des Films. Dieser Film
zeigt, wie wichtig der Score für die Atmosphäre sein kann. Und damit wird "Die Unbestechlichen" zu ganz großem Kino, ohne wirkliche Schwäche n
und das auch noch mit einer angenehmen Laufzeit. Passt.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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