Sonntag, 19. Juni 2022

Deception - Deception: Tödliche Versuchung (2008)

https://www.imdb.com/title/tt0800240/

Daten, Zahlen, Rechnungen - das ist die Welt von Jonathan McQuarry (Ewan McGregor). Als Buchprüfer arbeitet er jede Woche in einem anderen anonymen Bürogebäude aus Glas und Stahl. Bis ihn in eines Abends der charismatische Anwalt Wyatt Bose (Hugh Jackman) aus seiner Arbeit reisst. Freundlich, witzig und kumpelhaft nimmt er den schüchternen Jonathan mit in seine Welt. Schnell entwickelt sich eine vermeintliche Freundschaft zwischen den beiden. Als Wyatt und Jonathan aus Versehen ihre Handys vertauschen, beginnt Jonathans Abenteuer. Eine Frauenstimme meldet sich bei Jonathan mit den Worten "Sind Sie heute abend frei?" und von da an wird er in die "Die Liste" hineingezogen, einen exklusiven Sex-Club, in dem nur die reichen und attraktiven New Yorker verkehren. Keine harten Sachen, keine Namen, das sind die Regeln. Als Jonathan nach einiger Zeit seine Traumfrau (Michelle Williams) trifft, beginnt sein Albtraum. Plötzlich ist sie aus dem Hotel verschwunden und er muss sich mit Erpressung, Mord und argwöhnischen Polizisten herumschlagen... 

"Deception" mutet auf den ersten Blick wie ein intelligent konstruierter und spannend inszenierter Thriller an, der gekonnt kurzweilig und prägnant die Exposition seiner Figuren vorantreibt und sich nicht mit unnötigem Vorgeplänkel aufhält. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die exzellente Besetzung (Hugh Jackman, Michelle Williams, Ewan McGregor), die durchweg zu überzeugen weiß und mit ein paar mehr oder minder prominenten Nebenfiguren, dargestellt von Charlotte Rampling oder auch Natasha Henstridge abgerundet wird. Leider verspielt "Deception" im weiteren Verlauf der Story viele seiner Stärken, wenn der Zuschauer gewahr wird, dass der spannungsgebende Stimmungsumschwung noch in weiter Ferne liegt und - als er dann endlich kommt - dermaßen banal und beiläufig ausgestaltet ist, dass man den sogenannten Thriller schon nicht mehr ernst nehmen möchte. Dieser Eindruck verstärkt sich ebenfalls ein ums andere Mal, wenn auf der kurzen Distanz zum Finale immer weitere vorhersehbare Twists geliefert werden, die den Zuschauer überraschen sollen, aber lediglich Anlass für müdes Kopfschütteln bieten, sind sie doch samt und sonders aus anderen Werken schlecht kopiert und beileibe nicht so genial, wie sie es gern wären. Auch wenn die Vorhersehbarkeit sicher mit einem bewussten Spiel mit den Erwartungen der Zuschauer einhergehen soll, so hätte hier und da vielleicht doch etwas mehr Raffinesse gut getan. Die Erwartungen werden letzten Endes dann doch nur sehr spärlich durchbrochen werden, denn der völlig unbekannte und jung verstorbene Regisseur Marcel Langenegger verheddert sich zunehmend in den Ungereimtheiten und Plottwists, während die anfängliche Atmosphäre sukzessive erodiert. Dieser Thriller ist kaum mehr als Durchschnittsware.

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universum Film

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen