Rob (Nicolas Cage) fristet ein einsames Leben in der Einöde, abgeschieden von dem Trubel der Stadt, der sich Zivilisation nennt. Seinen bescheidenen Lebensunterhalt finanziert er sich dank Hilfe seines liebgewonnenen Trüffelschweins - als bester Trüffelsucher weit und breit, für den sein Stammkunde Amir (Alex Wolff) selbst die weite Anreise in die Pampa regelmäßig auf sich nimmt. Als eines nachts allerdings zwei Junkies in Robs Hütte einsteigen und seinen vierbeinigen Partner entführen, gerät sein Leben völlig aus der Bahn. Rob bleibt keine andere Wahl, als nach über zehn Jahren in die ihm einst so vertraute Stadt zurückzukehren, um sich sein Trüffelschwein wiederzuholen - koste es, was es wolle. Und er weiß auch schon ganz genau, wo er mit seiner Suche beginnt...
Wenn in einem Low-Budget Film Nicholas Cage mitspielt, weiß man, das es etwas Besonderes sein muss. Und "Pig" ist etwas sehr Besonderes. Es spielt gekonnt mit dem Image des Hauptdarstellers Nicolas Cage sowie den Vorstellungen der Zuschauer und entwickelt dabei aus einem Netz voller Hommagen und frischen Ideen etwas ganz Eigenes. Erwartet man erst einen weiteren "John Wick"-Ableger (darauf lässt nämlich die Inhaltsangabe zweifelsfrei schließen), der als Außenseiter wieder in die düstere Unterwelt zurückkehrt, ist der Film doch etwas viel Sanftmütigeres und Tieferes. Was für Wick die Assassinen Gilde war, ist für Rob die Restaurantszene. Dabei geht es teilweise ähnlich brutal zu und der Film wirft unseren Protagonisten auch immer wieder in Situationen, die dann eben ganz anders kommen als man denkt. Auch seine Motivation am Ende ist eine viel reinere, als man es erwarten würde.
Nicolas Cage bietet hier brillante und gedämpfte Schauspielkunst, bei der er nicht nur einmal aus seinem Käfig herauskommt. Eine fantastische Leistung, die seinem Charakter Rob mit Gravitas und Tiefe auch noch sehr gut tut. Daneben steht Alex Wolff, der als naiver und hochmotivierter Geschäftsmann Rob zur Seite steht und ebenfalls sehr gut ins Gesamtbild passt. Der Film ist dabei selbst handwerklich herausragend, stets düster, mit tollen Einstellungen, Szenenbildern und dem nötigen Dreck, so das sich alles gefestigt und eingelebt anfühlt. "Pig" ist ein faszinierendes Drama, welches an allen Ecken und Kanten mit viel Liebe zum Detail und einer sorgsamen und sanften Erzählweise punktet. Unerwartet faszinierend.7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Leonine
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