Der junge und zielstrebige Staranwalt Robert Clayton Dean (Will Smith) hat alles, wovon ein junger Mann träumen kann: Einen angesehenen Beruf, ein schickes Haus, eine ihn liebende Ehefrau (Regina King) und einen kleinen Sohn. Doch plötzlich gerät der ahnungslose Vater in den Besitz eines brisanten Videos, der den Top-Beamten Thomas Brian Reynolds (Jon Voight) vom mächtigen US-Geheimdienst NSA mit einem von ihm fingierten politisch motivierten Mord in Verbindung bringt. Ohne zu wissen, in was für einer Gefahr er sich unvermittelt befindet, gerät Dean ins Visier der von Reynolds auf ihn angesetzten NSA-Agenten. Mit Hilfe modernster technischer (und global operierender) Überwachsungsapparate löschen sie nach und nach Deans gesamte Existenz aus.
"Der Staatsfeind Nr.1" bietet keine sonderlich innovative Geschichte, sondern lediglich eine Neuauflage der Paranoiathriller der 70er Jahre (Fun-Fact am Rande: Hackmans Rolle des Edward ‘Brill’ Lyle ist eine Referenz auf die Figur des Abhörspezialisten "Harry Caul" aus dem Coppola-Film "Der Dialog"), treibt diese aber so rasant und dynamisch voran, dass trotz der verhältnismäßig langen Laufzeit kein Leerlauf entsteht. Die vertrauten Markenzeichen des Regisseurs Tony Scott unter dem Produzenten Jerry Bruckheimer wie schnelle Schnitte, Farbfilter und Reißschwenks sind indes auch hier vorhanden, werden aber noch nicht so exzessiv eingesetzt wie in manch späteren Filmen. So fühlt sich sein Thriller stilistisch einerseits eher nach einem Film der 2000er an, lässt gleichzeitig aber einige Unarten dieser Dekade - wie etwa den übertriebenen Gebrauch der Wackelkamera - gänzlich sein. Angesichts dieser Stärken lässt sich dann auch über das eine oder andere Logikloch sowie die inzwischen natürlich längst von der Realität eingeholte Warnung vor der permanenten Überwachung hinwegsehen. Ohnehin erweckt "Der Staatsfeind Nr.1" nie den Eindruck, als wenn es ihm um eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Thematik ginge, versteht sich Scotts Film doch in erster Linie als flotte Actionunterhaltung, welche sein Publikum auch dank des prominenten Casts, zu dem in weiteren Rollen u.a. noch Regina King, Barry Pepper, Gabriel Byrne, Jake Busey, Seth Green, Jack Black und Gene Hackman gehören, schon sehr bald mitzureißen versteht.
"Der Staatsfeind Nr. 1" bietet damit Actionunterhaltung, die
nicht besonders anstrengend ist, aber dennoch eine Prise Anspruch
besitzt. Dazu gibt es eine passende, verspielte
Inszenierung, die gut zu gefallen weiß und auch die Atmosphäre passt. Hier geht es überwiegend locker zur Sache, dennoch
fehlt es dem Werk nicht an Spannung - und Action wird sowieso jede Menge
geboten. Ein sehr kurzweiliger und spannender Film, mit dem man sich
über zwei Stunden bestens unterhalten lassen kann.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Touchstone Pictures / Disney
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen