Montag, 12. September 2022

Star Trek II: The Wrath Of Khan - Star Trek II: Der Zorn des Khan (Director's Cut) (1982)

https://www.imdb.com/title/tt0084726/

Wir schreiben das 23. Jahrhundert: Admiral James T. Kirk (William Shatner) bekommt das Gefühl, dass die Zukunft nicht annähernd die Abenteuer für ihn bereit hält, die er in der Vergangenheit erleben durfte. Er denkt langsam, dass es etwas für die Jüngeren ist, im Kosmos herumzugaloppieren. Bei einer Routineinspektion der U.S.S. Enterprise nimmt seine Karriere eine erneute Wendung, als er auf seinen rachedurstigsten Todfeind trifft: Khan Noonien Singh (Ricardo Montalban), der genetisch verbesserte Eroberer von der Erde aus dem 20. Jahrhundert. Khan entkommt aus seinem vergessenen Gefängnis und will einerseits das Genesis-Projekt an sich bringen, um gottgleiche Macht zu bekommen und andererseits Kirk zerstören.

Der zweite Star Trek-Film ist ganz anders als der erste Teil. "Star Trek: Der Film" war ernsthaft, episch und teilweise esoterisch, während "Star Trek II: Der Zorn des Kahn" im besten Sinn ein bodenständiger Abenteuerfilm mit Action, Humor und Spannung ist. Die Wahl, Nicholas Meyer als Regisseur das Rude rin die Hand zugeben, war sicherlich riskant, da Meyer vorher nur den (ziemlich guten, aber doch eher kleinen) Film "Flucht in die Zukunft" gemacht hat. Doch Meyer besitzt eine tolle Qualität als Geschichtenerzähler und Unterhalter. Das spiegelt besonders der hier besprochene ca. 4 Minuten längere Director's Cut wider. Und so ist "Star Trek II: Zorn des Kahn" ein bunter, actionreicher und unterhaltsamer Science-Fiction-Film geworden, der für Trekkies das bietet, was auch schon die Serie ausgemacht hat. Für Meyer stehen mehr die Charaktere und deren Beziehungen, Freund- und Feindschaften im Vordergrund, etwas, was der erste Teil doch sträflich vernachlässigt hatte. 

Die Story schafft zudem eine Verbindung zur Serie, da sie die Geschichte der Folge "Der schlafende Tiger" (1x22) der originalen TV-Serie aus dem Jahr 1967 aufgreift und weiterführt. Der Film ist dankenswerter Weise so konzipiert, das man diese Folge der Orignalserie nicht kennen muss. In dieser Episode wurde Khan (auch in der Serie bereits von Ricardo Montalban gespielt) von Kirk auf einen abgelegenen Planeten verbannt. Hier kann Khan ein Raumschiff kapern und macht sich auf den Weg, Rache an Kirk zu nehmen. Dieser ist inzwischen aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und muss sich als Admiral eher repräsentativen Aufgaben widmen, was ihn überhaupt nicht zufrieden stellt. Obwohl "Star Trek II: Der Zorn des Kahn" nicht die epischen Qualitäten des ersten Teils hat, ist er, auch aufgrund des Humors und der Action, unterhaltsamer und leichter zugänglich. Insgesamt merkt man dem Film auch sein wesentlich geringeres Budget an. Einige Sets erinnern doch ein wenig an die der Serie, was aber nicht wirklich stört, da es eine leicht nostalgische Verbindung zur Serie schafft. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass Kirstie Alley als Vulkanierin Saavik hier ihren ersten Einsatz als Filmschauspielerin hat.

Die berühmte Endsequenz des Films, die nur dadurch zustande kam, dass Nimoy, der eigentlich keinen weiteren Film mehr machen wollte, nur durch die Zusage, dass er am Ende sterben und seine "Sterbeszene" bekommen würde, überredet werden konnte, wird natürlich durch den letzten Blick auf den Sarg etwas konterkariert. Aber die Produzenten wollten sich, trotz des vehementen Widerstandes von Meyer, wohl ein Hintertürchen offen lassen, was sich in "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock" auszahlte. Die Special Effects sind für die Zeit sehr gut und zum ersten Mal in einem Spielfilm wurden auch CGI-Effekte eingesetzt, die für die frühe Phase der Computeranimation erstaunlich gut sind. Somit hat "Star Trek II: Der Zorn des Kahn" inszenierungstechnisch die Serie "Star Trek" wohl stark beeinflusst. Der Score von James Horner ist genial, aber ihm fehlt ein Quentchen der Genialität eines Jerry Goldsmith. Unterm Strich ist "Der Zorn des Khan" auch heute noch ein grandioser, spannender, unterhaltsamer und schlicht sehr guter Film zum immer wieder ansehen, im "Director's Cut" auch noch minimal besser als die Kinofassung.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Paramount Pictures

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