Sonntag, 18. September 2022

The Dead Lands - The Dead Lands: Where The Warrior Spirit Was Born (2014)

https://www.imdb.com/title/tt3399916/

Der 16-jährige Hongi (James Rolleston), Sohn eines Maori-Häuptlings, sinnt auf Rache, nachdem Fremde seinen Vater sowie weitere Stammesmitglieder verrieten und dann kaltblütig ermordeten. Die Seelen seiner toten Angehörigen finden nur ihren Frieden, wenn Hongi deren Peiniger zur Rechenschaft zieht. Wirepa (Te Kohe Tuhaka) und seine Männer haben nun allerdings, um den Weg zu verkürzen und sich alsbald für die Auslöschung des Häuptling und dessen Stamm feiern lassen zu können, die Grenzen zum verbotenen Gebiet überschritten. Um die Mörder zu stellen, muss Hongi nun auch durch die so genannten Toten Lande ziehen. Einen Unterstützer findet er in einem Krieger (Lawrence Makoare), der zwar nicht leicht im Umgang ist, jedoch seit Jahren in den Toten Landen herrscht und als unbesiegbar gilt. 

In übergroßen, theatralisch wirkenden Gesten erzählt "Dead Lands" eine Geschichte über Tapferkeit, Ehre, Rache und Sinnlosigkeit von Gewalt und bedient sich dabei der Kultur indigener Stämme der Maori. An vielen Stellen fühl man sich an "Apocalypto" erinnert, doch schnell zeigt sich, dass "The Dead Lands" nicht annähernd dessen Wucht erreichen wird. Viel wird gesprochen, viel gezeigt, viel Erklärung, um den Zuschauer in diese Welt mitzunehmen. Die authentisch wirkende Kampfchoreographie hat für den westlichen Zuschauer eine fremdartige Wirkung, denn sie orientiert sich offensichtlich an die Haka, rituelle, expressionistische Tänze der Maoris, in dem mit Gebärden Gefühlszustände darstellt werden. Das wirkt ungewohnt, manchmal lächerlich, ist aber in der Kultur der Ureinwohner fest verankert. 

Ebenso wie die natur-mythologischen Inhalte, die allerdings nur sehr banal serviert werden wie aus einen 08/15 Hollywood-Actioner bzw. Kung-Fu-Film. Auch wenn mit dem fleischfressenden Krieger aus dem titelgebenden "Dead Land" ein interessanter Anti-Held und somit eine reflektorische Ebene über traditionelle männliche Werte eingeführt wird, glelingt es dem Film kaum, seinem metaphysischen Treiben eine tiefere Bedeutung zu geben. Besonders nicht, da der Hauptdarsteller wie ein sauber frisierter Schönling aus einem Boygroup-Video wirkt. Die altbackene Darreichung bekannter Motive schleppt sich so durch den Film, immer kurz mit hektischen, explizit brutalen Kampfgetümmel unterbrochen. Der "exotische" Reiz, einen neuseeländischen Maori-Film in Originalsprache der Ureinwohner zu erleben, verfliegt daher schnell und lässt einen beinahe wehmütig an "Apocalypto" zurück denken.

4/10

Quellen
Inhaltsangabe: Ascot Elite

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