Babysitten ist ja eigentlich leicht verdientes Geld. Das denkt sich zumindest Helen (Cait Bliss), die auf den kleinen Lucas (Colin Critchley) aufpasst. Etwas skeptisch ist sie dabei trotzdem, da Lucas und sein Vater in einer sehr abgelegenen Gegend wohnen, die wenig beschaulich ist. Außerdem werden ziemlich gruselige Geschichten über das Örtchen erzählt. Ein Serienkiller soll mal im Wald gelebt und nachts Jagd auf Kinder und ihre Augen gemacht haben. Was anfangs nur wie ein Schauermärchen klingt, wird jedoch bald ernste Realität. Denn Lucas verschwindet plötzlich und bei der Suche nach ihm stellt Babysitterin Cait fest, dass der berüchtigte Child Eater tatsächlich existiert und in Sachen Brutalität und Grausamkeit seinen Mythen und Geschichten in nichts nachsteht.
Erst im Schlussteil setzt Regisseur Erlingur Thoroddsen dem gruselaffinen Zuschauer ein paar derbe Splattereffekte vor und bedient damit das Genre auch ganz gut, doch bis dahin steht sein "Child Eater" inhaltlich auf recht
dünnen Beinen. Nicht nur, dass seine Figuren mehr oder weniger
inhaltsleer bleiben, er bedient sich auch narrativ eines ungewöhnlichen Konzepts. Das wäre per se ja eigentlich nichts Schlechtes, doch leider verhedderte sich Thoroddsen im Laufe seines
Films mehr und mehr in wirrer Fluchtaction und unlogischen Verhalten
seiner Protagonisten. Dazu gesellt sich noch ein mit Dummheiten reichlich
gespicktes Drehbuch.
Auch die
Schockeffekte retteten durch ihre Vorhersehbarkeit nur wenig, Thoroddsen
bleibt hier innerhalb der Konventionen des Genres und damit kann man
einem gestandenen Horror-Fan eben nur ein müdes Lächeln entlocken. Neben den feinen handgemachten Effekten ist lediglich die
Musik der zweite Lichtpunkt in Thoroddsens Film. Die Darsteller bleiben hingegen dunkel. Ob dies an den nicht plausiblen Figuren, der eher durchwachsenen
Synchronisation oder an ihren selbst lag, ist schwer zu sagen.
Thoroddsen Film kommt schlussendlich zu keiner Zeit
über Trash-Niveau hinaus und will einfach nicht so recht zünden und macht "Child Eater" zu einem Paradebeispiel von verschenkten Potential.
3,5/10
Inhaltsangabe: I-ON New Media
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