Einst war Nicolas Cage (gespielt von Nicolas Cage) ein Superstar. Doch damit ist es schon lange vorbei, wie sein jüngeres Ich aus den 90ern ihn in Zwiegesprächen immer wieder erinnert. Denn er hat einfach zu viele Scheißfilme gedreht. Eine Rolle im neuen Projekt eines jungen Ausnahmeregisseurs (David Gordon Green) könnte die tote Karriere wiederbeleben, doch Cage drücken zwei andere Probleme noch mehr: Er hat Schulden und seine Tochter will nichts mehr von ihm wissen. Da macht ihm der Milliardär Javier Gutierrez (Pedro Pascal) ein verlockendes Angebot: Cage soll für eine großzügige Bezahlung als Star bei seiner Geburtstagsparty auftreten. Doch kurz darauf steht die CIA bei dem Schauspieler auf der Matte: Der Milliardär ist ein gefürchteter Waffenhändler und Cage soll undercover für die CIA Informationen bei der Party beschaffen. Zu der lädt Cage-Superfan Javier dann plötzlich auch noch Ex-Frau Olivia (Sharon Horgan) und die Tochter des Stars ein, um dem bei der Versöhnung zu helfen. Und so muss Cage die Rolle seines Lebens spielen, denn wenn er auffliegt, ist nicht nur er in Gefahr...
Nicolas Cage, ziemlich tief gefallen, aber im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen niemals vollends abgesoffen. "Massive Talent" ist eine Standard-Actionkomödie, die durch
Meta-Aspekte aufgewertet wird. Besonders Nicolas Cage als er selbst ist
ein großartiges Gimmick, da er seinen internetweiten Meme-Status angenommen hat.
Dennoch ist "Massive Talent" eine verpasste Gelegenheit, weil der
Film ansonsten sehr generisch daherkommt. Doch die Selbsterkenntnis macht Spaß, die
Selbstironie funktioniert, die Chemie zwischen Nicolas Cage und Pedro Pascal ist
einfach liebenswert. Die Handlung ist jedoch unzureichend. "Massive Talent" gibt zu, dass
geschwätzige Komödien und aufgesetzte Action anspruchslos sind, spielt
aber dennoch mit diesen Versatzstücken. Vor allem der Höhepunkt verkommt zu
vergesslichen modernen Formeln. "Massive Talent" ist also eine Mischung
aus Witz und Mittelmäßigkeit und damit eine gemischte Sache. Es steht einfach für die Art Schausspieler, diesen stets sympathischen und selbstironischen Typ, der sehr wohl weiß,
was er in den letzten Jahren teilweise für einen Schrott produziert hat.
Die technischen Aspekte von "Massive Talent" sind dagegen gering. Es gibt eine passende Musik, eine glaubwürdige Produktion und stimmige Soundübergänge. Der Schnitt fällt auf, weil er Pointen bedient und eine straffe Laufzeit aufrechterhält. Allerdings ist die Kameraführung nicht proaktiv, die Effekte sind spärlich (abgesehen von einem jungen Nick-Alter-Ego), und die Regie ist simpel. Der Ton nimmt sich gerade ernst genug, aber die Präsentation des Materials ist fade. Letztendlich sind es Nicolas Cages Engagement, Pascals Unschuld und das verletzliche Familiendrama, die "Massive Talent" vorantreiben... allein Cage, der sich selbst richtig schön verarscht und dabei so wirkt, als würde er das auch ehrlich so meinen, zeigt mal wieder, dass er trotz diverser Fehlentscheidungen noch da und zu gebrauchen ist. "Massive Talent" ist ein lustiger Film, den Cage-Fans genießen sollten, aber viel mehr sollte man nicht erwarten.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Leonine
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