Montag, 24. Juli 2023

The Deep House (2021)

https://www.imdb.com/title/tt11686490/

Tina und Ben, Urban Explorer aus New York, erkunden auf ihrer Europareise verlassene Orte und Gebäude. Ein besonderes Highlight: In den 1980er-Jahren wurde in Südwestfrankreich ein Dorf den Fluten geopfert, um fortwährende Überschwemmungen für die Region zu vermeiden. Auf dem Grund des so entstandenen Sees steht angeblich eine seitdem perfekt erhaltene Villa. Was die beiden Taucher zuerst für einen einzigartigen Fund halten, entwickelt sich zum Albtraum. Sie erkennen, dass das Haus ein grausames Geheimnis hat. Gefangen und mit gefährlich schwindenden Sauerstoffreserven, stellen sich Tina und Ben die erschreckende Frage: Sind wir wirklich allein im Haus?

"The Deep House" von Alexandre Bustillo und Julien Maury. Allein die Namen lassen Horrorfans aufhorchen, obwohl man mittlerweile durchaus zugeben kann, dass der Höhepunkt des Schaffens der beiden auch schon vor langer Zeit ihren Zenit erreichte, und zwar noch bevor ihre Arbeit richtig begann. Als Mitbegründer des französischen Terrorkinos Anfang der 2000er ("Inside") kamen nachfolgende Filme ("Livid", "Leatherface", "Kandisha", "Among The Living") leider nicht mehr auf die gleiche Intensität. Das alles waren immer noch gute Horrorstreifen, in denen das Blut auch teilweise in Strömen floss, doch es fehlte das gewisse Etwas. Mit "The Deep House" bedienen Bustillo und Maury zwar auch wieder bekannte Muster des Geisterhorrorhauses, doch das Setting unter Wasser ist neu und so fühlt sich der Film frischer an, als er tatsächlich ist.

Und tatsächlich ist "The Deep House" ein Geisterhorror, den man als innovativ bezeichnen könnte. Die Idee, eine Geistervilla mit all seiner diabolischen Thematik unter Wasser zu behandeln ist definitiv mal was Neues, vor allem in der Ausprägung. Die Filmkulissen sehen nämlich absolut authentisch aus. Besonders die Divergenz zwischen modernster Technik mit besten Tauch-Equipment zum alten Interieur des Herrenhauses aus längst vergessenen Zeiten hat seinen Reiz. Gleichauf mit der beklemmenden thalassophobischen Atmosphäre, die durch die paranormalen Gegebenheiten noch um einiges verstärkt wird. Diese Gegensätze, die dann auch im Lichtspiel umgesetzt wurden, sorgen für die Atmosphäre. Die Ideen ist wirklich gut, sodass der Spannungsbogen durchweg aufrechterhalten wird. Etwas dünner hingegen ist die Story um die Familie Montégnac - die ehemaligen bewohner des versunkenen Hauses. Hier wäre etwas mehr Background wünschesnwert gewesen und nicht nur eine kurze Erklärung im Finale, die dann doch wieder so althergebracht ist, dass man etwas enttäuscht zurück gelassen wird. Das ist unoriginell und tatsächlich auch leicht vorhersehbar. Von den Effekten setzen Bustillo und Maury auf klassische Jump-Scares, wie man sie vom Haunted-House Horror kennt. Das funktioniert hier dennoch sehr gut und passt zur Stimmung und düsteren-klaustrophobischen Unterwasser-Atmosphäre.

In der kurz-knackigen Laufzeit ist "The Deep House" zwar inhaltlich leider nicht sehr tief, aber von der Idee her durchaus gelungen. Ein schöner Grusler, der mal optisch eine Alternative bietet und so durchweg unterhält.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Turbine / Universal

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