Donnerstag, 13. Juli 2023

Nightbreed - Cabal: Die Brut der Nacht (Director's Cut) (1990)

https://www.imdb.com/title/tt0100260/

Aaron Boone (Craig Sheffer) reist in seinen Träumen immer wieder an einen Ort, der für ihn ein erstrebenswerter Platz ist: Midian. Dort, wo alle Kreaturen und Monster wahrhaftig existieren, können alle Sünden von einem genommen werden und dort will Boone eines Tages hin. Doch dann geschieht etwas schreckliches, denn Boone soll für eine schreckliche Mordserie angeklagt werden. Das berichtet ihm sein Psychiater Dr. Decker (David Cronenberg), in dessen Behandlung sich der psychisch-labile Mann schon seit einigen Jahren befindet. Doch Aaron kann sich an keine der ihm angelasteten Taten erinnern und er zweifelt an seiner Schuld. Auch Dr. Decker verhält sich zunehmend auffälliger und Boone beginnt einige Nachforschungen anzustellen, die ihn zu einem dunklen Geheimnis bringen werden, in dessen Verlauf auch die Existenz von Midian bedroht ist...

Der Fantasy-Horrorfilm, von Clive Barker geschrieben und inszeniert, war bei seiner Veröffentlichung ein kritischer und kommerzieller Misserfolg. Das lag, laut Barker und Schauspieler Doug Bradley, der im Film Dirk Lylesberg sielt, zum Teil auf die Vermittlung der Produzenten, die "Nightbreed" (so der englische Titel), die den Film auseinanderrissen, um mehr ein Horrorfilm zu sein. Doch dadurch wurden seine Metaphern und Botschaften dadurch stark unkenntlich gemacht. Barker setzte den Film schließlich als den hier besprochenen "Director's Cut" wieder zusammen, und es wird davon ausgegangen, dass er in dieser Form seiner ursprünglichen Idee besser entspricht. "Nightbreed" fühlt sich dennoch an wie ein Film, an dem ein bisschen zu oft und viel herumgepfuscht wurde. Die Geschichte und Botschaften werden zwar weitgehend kohärent vermittelt, aber dennoch ist der Film manchmal verwirrend, sodass sie stets Gefahr läuft, den Zuschauer zu verlieren. Allein zu Beginn leistet der Film schon nicht die beste Arbeit bei der Erklärung der Basis. Es kann schwierig sein, wirklich zu verstehen, was hier vor sich geht. Dennoch ist es das Beste, dranzubleiben, denn es wird immer klarer, dass die titelgebende "Nightbreed" die unterdrückten Guten und die menschliche Gesellschaft die Bösen sind. 

Decker und seine ganze Geschichte mit Boone ist das größte Problem. Sie wirkt so aufgesetzt und unnötig und lenkt zu sehr von der Haupthandlung ab. Trotzdem liefert David Cronenberg eine überraschend gute Leistung als Decker ab. Zudem ist "Nightbreed" in Sachen Grausamkeit, Blut und Gekröse auch etwas dürftig. Dieser Film wurde kurz nach dem grandiosen "Hellraiser" veröffentlicht. Da ist es nur allzu verständlich, dass man etwas anderes von Barker erwartet, und so kann man nachvollziehen, warum selbst die Produzenten verwirrt waren. Barker war zum damaligen Zeitpunkt ein heißes Eisen, und das lag an seinen Horrorfilmen. Diesen düsteren Fantasy-Film wollten sie nicht. Aber das ist es, was Barker machen wollte. Es wird zwar gegruselt, aber das Niveau von "Hellraiser" sollte man nicht erwarten. Hervorzuheben sind die Kulissen, Kostüme und praktischen Effekte. Sie als spektakulär zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Es gibt so viele verschiedene Kreatureneffekte, dass es ein Fest für die Augen ist, wenn man praktische Effekte mag. Das Team, das dahinter steht, hat mehr als das Übliche getan. Der Film ist jetzt über 30 Jahre alt, und er ist immer noch so verdammt gut. Wenn man die Effekte sieht, lohnt es sich schon, "Nightbreed" anzuschauen.

Eine Sache, die wirklich nicht passt, ist die Filmmusik, welche von Danny Elfman komponiert wurde. Elfman glünzte 1989 mit dem Soundtrack für "Batman" und 1990 für "Edward mit den Scherenhänden", doch der Soundtrack von "Nightbreed" ist diesen beiden Filmen schockierend ähnlich. So sehr, dass ich überzeugt bin, dass Teile einfach wiederverwendet wurden. Bei "Nightbreed" soll es sich um Dark Fantasy handeln - okay - aber die musikalische Begleitung ist viel zu skurril und funktioniert einfach nicht. Dafür ist die schauspielerische Leistung durchweg anständig. Craig Sheffer als Boone ist gut, aber viel zu vergesslich. Doug Bradley ist völlig überflüssig, weil er kaum wiederzuerkennen ist. Insgesamt ist "Nightbreed" eine eher gemischte Angelegenheit. Es ist ein wilder, genreübergreifender Ritt, der sich wie ein Acid-Trip anfühlen kann. Er ist dennoch sehenswert, vor allem wegen der atemberaubenden Effekte. 

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: NSM

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