The Offering - Abyzou: Keine Seele ist sicher (2022)

https://www.imdb.com/title/tt13103732/

Ein alter jüdischer Gelehrter (Anton Trendafilov) kommt bei dem Versuch, einen Dämon zu bekämpfen, auf grausame Weise ums Leben. Sein Leichnam landet daraufhin in dem von Saul Feinberg (Allan Corduner) geleiteten, ultraorthodoxen Bestattungsinstitut. Kürzlich ist dessen Sohn Art (Nick Blood) zusammen mit seiner hochschwangeren Frau Claire (Emily Wiseman) nach Jahren plötzlich und ohne eine echte Erklärung zu liefern wieder bei ihm aufgetaucht. Während der deshalb glückliche Saul besser keine Fragen stellt, ist sein Angestellter und enger Freund Heimish (Paul Kaye) längst nicht so diskret. Als sie zusammen den Toten für die Bestattung vorbereiten wollen, fragt er Art einfach geradewegs, weshalb dieser ausgerechnet jetzt wieder zurück sei. Doch bevor der junge Mann antworten kann, wird das Haus von der übernatürlichen Macht heimgesucht, die der Gelehrte zuvor so verzweifelt stoppen wollte …

"The Offering" ist ein weiterer Vertreter aus dem Bereich Dämonenhorror, welcher von vornherein mit einem gelungenen Setting aufwartet. Das alte viktorianische Haus und die Leichenhalle sind zwar erneut Elemente des üblichen Horrors von der Stange, doch die jüdischen Gebräuche und Rituale fühlen sich, wie schon bei dem ählich gelagerten "The Vigil", in Teilen unverbraucht an. Da ist es richtiggehend schade, dass etwa die Gebete nicht auf Hebräisch gesprochen wurden, was wesentlich besser zur Stimmung beigetragen hätte. Leider weiß man irgendwann im Verlaufe des Films auch genau was kommt - und auch ganz genau wann, frei nach dem Motto "Kennste einen, kennste alle."

Das ganze Genre dreht sich eben leider auf der Stelle: Die Autoren gehen auf Nummer sicher und vermögen nicht, auch nur kleinste (überraschende) Änderungen am Storytelling, der Atmosphäre, dem Charakteraufbau oder der Spannung der 80er und 90er vorzunehmen. Und - was erschreckender ist - gleichzeitig ziehen auch die Schockmomente der frühen 2000er nur noch bedingt. Innovation alà "Hereditary", "Midsommar" oder "Antlers" wäre nett gewesen und das Potential dafür war auch durchaus da - nur leider ließ man es ungenutzt. Zwar bemüht sich "The Offering" um eine gute Atmosphäre und hält diese auch, doch es ist eben nichts Neues mehr. So bleibt "The Offering" unterm Strich eben das was er ist - ein kleiner, netter Mainstream Horror, an dem dem Zuschauer immer wieder vieles doch sehr bekannt vorkommen dürfte. Immerhin ist er nicht auch noch langweilig.

5,5/10

Quellen: 
Inhaltsangabe: EuroVideo