John Murdoch (Rufus Sewell) wacht in einem Badezimmer eines ihm unbekannten Hotels auf: Im Schlafzimmer liegt eine Frauenleiche und er kann sich an nichts aus seinem Leben erinnern. Ein Doktor namens Daniel Schreber (Kiefer Sutherland) rät ihm per Telefonanruf zur Flucht. Gesagt, getan. Murdoch flieht und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei findet er heraus, dass er offensichtlich ein gesuchter Serienkiller ist. Doch die Stadt, aus der es kein Entkommen zu geben schein, ist merkwürdig: Die Sonne scheint nie und alle Menschen fallen gegen Mitternacht in einen kurzen komatösen Schlaf. Und schon bald sind ihm nicht nur Polizisten auf den Fersen...
Ewige Dunkelheit herrscht in Dark City, dem Schauplatz für die gleichnamige SciFi-Cyberpunk-Dystopie unter der Regie von Alex Proyas. In Dark City wächst kein Baum, keine Grünflächen beleben das triste, von engen Hochhäusern geprägte Stadtbild, kein Vogel zwitschert und die Stadtbevölkerung selbst scheint in einem endlosen Dämmerschlaf zu liegen. Eine düstere, fremdartige Macht beherrscht diese Welt, in der Niemand weiß, ob es Tag oder Nacht ist, und was Traum oder Realität. In dieser Szenerie erwacht John Murdoch (ein toll spielender Rufus Sewell) ohne jede Erinnerung im Badezimmer eines Hotels, im Nebenzimmer die Leiche einer Frau. Nach und nach bringt er in Erfahrung, dass er mit der Nachtclub Sängerin Emma (Jennifer Connelly) verheiratet ist und als Serienmörder von der Polizei gesucht wird. Zudem ist jedoch auch noch eine Gruppe mysteriöser Fremder hinter ihm her, die offenbar über seltsame Kräfte verfügt, mit welchen sie die ganze Stadt kontrollieren können.
"Dark City" ist ein visueller Hinsicht schlichtweg herausragendes Werk, das in seiner knapp bemessenen Laufzeit eine ungemein faszinierende Welt kreiert, die sich optisch an den Werken von Fritz Lang und F. W. Murnau orientiert. Gleichzeitig ist Proyas' noirartiger SciFi Film allerdings auch recht schnell geschnitten und hastet nur so von Szene zu Szene, sodass der Zuschauer kaum Zeit bekommt, um alle Zusammenhänge zu begreifen oder sämtliche Details dieser düsteren Stadt zu erfassen. Mitunter fühlt sich "Dark City" deshalb so an, als habe Proyas die Auflage bekommen, sein Werk möglichst kurz zu halten und die Handlung schneller voranzutreiben, als es dem komplexen Weltenbau und den Charakteren eigentlich zuträglich gewesen wäre. Gleichwohl begeistert dieser finstere SciFi-Trip mit einem ganzen Füllhorn an Ideen, großartigen Spezialeffekten und einer prominenten Schauspielriege, zu der u.a. noch Kiefer Sutherland, William Hurt, Ian Richardson und Melissa George gehören. Ein zentrales Thema des Films ist zudem die Auseinandersetzung darüber, was das Menschsein an sich und insbesondere den Wert jedes Einzelnen von uns ausmacht. Kein Wunder auch, dass die Wachowskis für den ein Jahr später erschienenen "Matrix" nicht nur Sets aus diesem Film wiederverwendeten, sondern auch zahlreiche Motive aufgriffen.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Kinowelt / Studiocanal
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