Montag, 11. Mai 2020

The Warrior And The Sorceress - Der Krieger und die Hexe (1984)

https://www.imdb.com/title/tt0088379/

Der Schwertkämpfer Kain (David Carradine) war einst Krieger eines heiligen Ordens, verdingte sich nach dessen Untergang jedoch in den Weiten des Planeten Ura als Söldner. Dem Wüstendorf Yamatar kommt er wie gerufen, denn zwei Warlords streiten dort um den einzigen Brunnen weit und breit. Kain erfährt, dass der letzte Überlebende seines ehemaligen Ordens in der Stadt wohnt und einer der Warlords, Zeg, dessen Tochter Naja (Maria Socas) wegen ihrer magischen Kräfte gefangen hält. Er beschließt, Naja zu befreien, um in den Besitz des magischen Schwertes von Yura zu kommen, das nur Naja beschwören kann und welches seinem Besitzer unendliche Macht verleihen soll. Doch damit sein Vorhaben gelingen kann, muss er zunächst einen Weg finden, die beiden verfeindeten Parteien gegeneinander auszuspielen...

Im Zuge der Sword-and-Sorcery-Welle nach "Conan der Barbar" produzierten Roger Corman und seine Firma New World gleich mehrere Trittbrettfahrer, oft mit ähnlich angelegter Story über Barbaren und finstere Herrscher. Mit John C. Brodericks "Der Krieger und die Hexe" ging das Studio immerhin begrenzt innovative Wege. Denn der Film spart sich die Barbaren und den "Conan"-Plot und ist eher eine Variante von "Für eine Handvoll Dollar", worauf bereits der westernartige Soundtrack von Luis María Serra verweist. Anstelle eines Revolverhelden ist es hier der einsame Krieger Kain (David Carradine), der in ein Dorf gestapft kommt, in einer Welt, die entweder ein Fantasyreich ist oder eine post-apokalyptische, post-zivilisatorische Sci-Fi-Landschaft - manchmal verweisen Inhaltsangaben auf den Planeten Ura, doch im Film hört man nicht viel davon.

Geringes Budget hielten einen Roger Corman aber nie von irgendetwas ab, wobei es auch wenig Effekte oder Ähnliches in "Der Krieger und die Hexe" gibt und es dementsprechend egal ist, ob das Ganze nun Fantasy oder doch Sci-Fi ist. Ein paar Masken missgestalteter Sklavenhändler, ein ultrakurz zu sehendes Schlingpflanzen- bzw. Tentakelmonster im Kerker und ein Echsenwesen sind da das Höchste der Gefühle. Überkandideltes Schauspiel, unzählige blanke Brüste und die fröhlich zusammengeräuberte Prämisse sorgen für einen recht hohen Trashfaktor. Broderick als Regisseur und Drehbuchautor hat aber nicht verstanden was seine offensichtlichen Sword-and-Sorcery-Vorbilder ausmachte und so versandt allmählich die Spannung. Obendrauf kommt, dass sein Hauptprotagonist Kain keine Entwicklung durchmacht, dazu mangelt es an Motivation und Antrieb. Es wird vieles angedeutet, aber das bleibt - wie so vieles in diesem Film - nur schlampig angerissen und dementsprechend uninteressant.

Aber bei aller Ödheit und Idiotie könnte hier ja vielleicht noch zünftige Schwertkampfaction angesagt sein. Doch auch hier: Fehlanzeige. Die meisten Kampfszenen wirken wie das Kuddelmuddel einer Schulhofschlägerei der Klasse 3b, sind unübersichtlich und schlecht inszeniert. Lowlight des Ganzen ist eine Konfrontation zwischen Zegs und Bal Cazs Truppen, die sich aus kurzer Entfernung anbrüllen, abwechselnd vor- und zurückrücken und am Ende den Kampf vertagen, weil gerade der Sklavenhändler frische Ware bringt.

Carradine schauspielert sich auf Autopilot routiniert durch diesen Film, ist aber immer noch besser als die meisten Nebendarsteller. Und so ist "Der Krieger und die Hexe" ein äußerst traniger Fantasy-Actioner, ohne viele Fantasy-Elemente und mit meist mauer Action. Öde geschrieben, lahmarschig inszeniert - da helfen auch ein paar Highlights wie das Kerkermonster, der Mordversuch durch eine mehrbrüstige Frau (mehrere Jahre vor "Total Recall") beim Tanz der sieben Schleier und das brauchbare Schwertgefuchtel im Showdown auch nichts.

4,5/10

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