Montag, 11. Mai 2020

A Breed Apart - Die Brut des Adlers - Morgan, der einsame Killer (1984)

https://www.imdb.com/title/tt0087001/

Seit dem Tod seiner Frau und seines Kindes lebt der Vietnamveteran Jim Malden (Rutger Hauer) völlig zurückgezogen. Wie ein Einsiedler lebt er auf einer kleinen Insel, die sonst nur von seltenen Vogelarten bewohnt wird. Einzig zu der schönen Stella Clayton (Kathleen Turner) und dessen Sohn pflegt er noch Kontakt, ansonsten ist er völlig von der Außenwelt abgeschlossen. Diese Isolation erfährt jedoch ihr abruptes Ende als mit Mike Walker (Powers Boothe) ein rücksichtsloser Eindringling das sonst so paradiesische Naturreservat bedroht. Im Auftrag des zwielichtigen J. P. Whittier (Donald Pleasence) soll der Naturbanause äußerst seltene Adlereier stehlen. Doch er ahnt nicht, dass sich ihm mit Malden ein ebenbürtiger und gefährlicher Gegner in den Weg stellt, der alles daran setzt, ihn von diesem schurkischen Vorhaben abzuhalten...

Philippe Mora setzt Trash als Stilmittel ein - einfach um seine Werke unterhaltsamer zu gestalten. Dies passiert aber entweder bewusst und oftmals kann er selbst teilweise nichts dafür, dass seine Filme etwas merkwürdig erscheinen. Bei "Die Brut des Adlers" zum Beispiel ist beim Verschicken einfach mal eine Filmrolle abhanden gekommen. Die Leute im Schneideraum mussten daher wild improvisieren, als sie "Die Brut des Adlers" im Anschluss an das Location Shooting in den bewaldeten Bergen von North Carolina fertigstellten. Einige Kritiker beanstandeten dann auch unzusammenhängende Plot-Teile und unvollständige Hintergründe der Charaktere des Films. Ein paar der ungeklärten Nebenhandlungen und auch Maldens fehlende Backstory wäre damit zu klären.

Störend ist bei "Die Brut des Adlers" aber nicht etwa fehlende Passagen, sondern der etwas lahme Aufbau. Die träge Erzählweise passt zwar durchaus zur Handlung, allerdings steht die zu ausgedehnte Liebesgeschichte dem Rest einige Male im Wege. Natürlich verguckt sich auch Walker in Stella, wodurch ein Liebesdreieck entsteht. Dabei verfällt man jedoch nicht in Klischees und letztendlich wird alles recht frisch und wenig klischeehaft gelöst. Die Emotionen der Charaktere wirkt glaubwürdig und jede Figur auf ihre Weise sympathisch. Es hätte dem Film aber gut getan, wenn man sich für eines der Genres mehr ins Zeug gelegt hätte. So kommt der Streifen jeweils als Abenteuer, Action und Liebesfilm zu kurz. Es fehlt ein ordentlicher Fokus auf einen dieser Punkte. Dadurch entsteht die ein oder andere Länge, die insgesamt zwar schade ist, dem Film aber nicht zu sehr schadet. Der romantische Teil hätte trotzdem etwas schmaler sein dürfen und dafür hätte man dann dem nächtlichen Kampf gegen die Wilderer etwas mehr Zeit lassen können. Diese Actionsequenz ist übrigens ziemlich derbe und endet damit das einer der Wilderer durch eine seiner eigenen Brandbomben weggesprengt wird. Nicht zu vergessen ist die überaus gut inszenierte Keilerei im Shop, bei der es richtig abgeht. Aber auch der abenteuerliche Teil ist cool. Gerade die wunderschön gefilmten Naturaufnahmen sehen toll aus. Man kann auf diese Weise super vermitteln was beschützt werden soll und warum es so wichtig ist die unberührte Natur der Insel zu erhalten.

Rutger Hauer überzeugt mit seiner vielschichtigen Darstellung des Tierlieben Veteranen, aber auch mit Powers Boothe und Kathleen Turner stimmt alles. Mit Donald Pleasence und Brion James bekommt man zudem noch zwei sehr fähige Schurken vorgesetzt, die durchaus ihre trashigen Momente haben, zugleich aber auch wirklich gut spielen. Mit dem unterkühlten und nervenaufreibenden Synthesizer-Soundtrack, hebt sich der Film unterm Strich dann über die Mittelmarke und hinterlässt einen insgesamt ordentlichen Eindruck.

6,5/10

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