Freitag, 8. Mai 2020

錦衣衛 - Jin yi wei - 14 Blades (2010)

https://www.imdb.com/title/tt1442571/

Die so genannten "Meister der 14 Schwerter" stehen über dem Gesetz und haben die Lizenz zum Töten. Sie werden seit ihrer Kindheit in Kampfkunst trainiert und stellen ihr Leben in den Dienst des Kaisers. Als der finstere Eunuch Jia die Macht am Hofe des Kaisers an sich reißt, soll Qinglong/Green Dragon (Donnie Yen), der Beste der 14 Schwerter, eine Liste stehlen, auf der die Namen derer geschrieben stehen, die dem Kaiser treu geblieben sind. Doch Green Dragon wird verraten und auf seiner Mission von den tödlichsten Kämpfern des Landes gejagt, den 14 Schwertern - seinen früheren Brüdern -, die jetzt unter dem Kommando von Jia stehen...

Die erste halbe Stunde von "14 Blades" ist grandios, die Ausstattung und die atemberaubenden Kampfchoreographien lassen erst danach wieder etwas Ruhe zum Durchatmen. Danach nimmt das Tempo etwas ab, um dann mit einigen ebenso spektakulären Kämpfen auf den Höhepunkt zuzulaufen. So weit, so gut. Doch auch wenn die Spannungskurve ganz gut getroffen ist, die eigentlich doch recht banale Handlung kann nicht verbergen, dass sie nur das Gefährt für perfekt inszenierte Stunts, Wirework-Kämpfe und tolle Bilder ist. Aber das ist ja bei weitem nicht das schlechteste, was man von einem Wuxia-Film erwarten kann. Die große Stärke des Films liegt nämlich abseits der Handlung in der tollen technischen Umsetzung. Besonders die Kämpfe sind atemberaubend und grandios in Szene gesetzt, die Stunts sind überragend choreographiert und das Ganze ist dermaßen Over-The-Top, dass man gar nicht alles gleichzeitig aufnehmen kann. Die starke Kostümierung und Ausstattung strotzt nur so vor interessanten Ideen, zu nennen wären natürlich die namensgebenden "14 Blades" des Green Dragon oder auch die Schlangenpeitsche der Attentäterin. Passend zum Titel überwiegt natürlich der bewaffnete Kampf (besonders mit allen Arten ausgefallener Schwerter) jedoch kommt auch das Martial-Arts in einigen Szenen zum Einsatz. Natürlich lässt sich nicht mehr von Realismus reden (was bei Filmen dieses Genres aber grundsätzlich nur schwer möglich ist), doch stört das die Atmosphäre des Films nicht im Geringsten, sondern facht diese sogar noch positiv an.

Die anscheinend in den meisten Wuxia-Filmen obligatorische Liebesgeschichte ist wohl Geschmackssache, auch wenn man einräumen muss, dass man die wohl auch um einiges schnulziger hätte konzipieren können. Eine besonders coole Idee sind die 14 Schwerter, die nicht nur der wohl perfekte Vorläufer der James-Bond-Gimmicks sind, sondern auch die Persönlichkeit bzw. das Amt des Generals der Jinyiwei unterstreichen und der ganzen Sache so etwas mehr Tiefgang geben. Profund-philosophisch darf man es zwar nicht erwarten, aber dafür hält sich für einen Mainstream-Wuxia das Pathos angenehm in Grenzen.


Protagonist Donnie Yen liefert auch (dank der tollen Kampf-Einlagen) eine der besten Leistungen im Film ab, doch auch Wei Zhao (Qiao Hua) und Chun Wu (Richter) spielen durchaus ansprechend. Sammo Hung Kam-Bo erhält als Haupt-Antagonist leider viel zu wenig Screentime und kann so nicht gänzlich in Erscheinung treten. Auch die beiden anderen Gegenspieler überzeugen mehr durch gut choreographierte Action denn durch Leinwandpräsenz.

"14 Blades" ist ein Genre-Vertreter des Wuxia-Films, der wie viele andere nicht durch seine Handlung sondern durch überragende Action- und Stuntszenen und durch einige skurrile Charaktere und interessante Ideen zu überzeugen weiß. Die qualitativ sehr hochwertige Umsetzung und ein gute Cast rund um Genre-Star Donnie Yen heben den Film dennoch in die obere Klasse dieser Art Film, auch wenn die konfuse Story natürlich nicht ganz kaschiert werden kann. Alles in allem aber doch ein ausgezeichnetes Stück Hongkong-Kino für Liebhaber des Wuxia-Genres.

7/10

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