1982, irgendwo in der Wüste: Philip Swann (Kevin J. O'Connor) und weitere Ex-Kultisten befreien ein junges Mädchen aus den Händen ihres einstigen Gurus, dem wahnsinnigen Sektenoberhaupt Nix (Daniel von Bargen). Doch der Magier Nix ist zu mächtig, deswegen können sie ihn nicht töten, sondern nur mit Hilfe einer magischen Maske bannen und schließlich lebendig begraben. 13 Jahre später. Privatdetektiv Harry D'Amour (Scott Bakula) fliegt nach Los Angeles. Eigentlich soll er dort einen Fall von Versicherungsbetrug aufklären. Aber es wartet auch noch ein anderes Engagement auf ihn: Er bekommt von Philip Swanns Frau den Auftrag, ihren Mann zu überwachen - ein Job, der sich kurze Zeit später erübrigt, denn Swann stirbt während eines gefährlichen Tricks auf der Bühne. D'Amours Nachforschungen führen ihn zu den Ereignissen vor 13 Jahren. Die Indizien häufen sich, dass Anhänger des alten Kults versuchen, Nix wieder zu erwecken...
Clive Barker zählt zweifellos zu den wichtigsten und besten Schriftstellern im Horrorbereich, was gleichzeitig nicht bedeutet, dass sich die filmischen Umsetzungen dieser Qualität anpassen müssen. Die Leinwandadaptionen von Stephen King müssen sich oft herber Kritik unterziehen, doch in Anbetracht der vielen gelungenen Werke hatte Barker da immer weniger Glück. Die guten Barker-Filme lassen sich an einer Hand abzählen und "Lord Of Illusions" schwankt zwischen einem guten Horror-/Film Noir und einer halbgaren Veranstaltung.
Das Barker hier als Regisseur und Drehbuchautor in den wichtigsten Funktionen tätig war ist kein unbedingtes Qualitätsiegel, die Erfahrung musste ja auch schon der bereits erwähnte Stephen King machen, dessen Bücher über jeden Zweifel erhaben sind, aber sobald er selbst an einem Film aktiv Hand anlegt, ist Vorsicht geboten. An der Gurke "Rhea M" ist viel zu deutlich zu sehen, dass es zwei ganz unterschiedliche Baustellen sind. Barker kann in dem Bereich zumindest "Hellraiser" für sich verbuchen, bei dem er erstmals als Regisseur tätig war. Seine deutlich bemerkbare Unerfahrenheit war zwar der größte Kritikpunkt, dass Endprodukt trotzdem großartig.

Aufgrund des Charmes, der durchgehend zu erkennen ist, der an sich interessanten Geschichte und seiner gelegentlich richtig gut umgesetzten Einzelbausteine ist "Lord Of Illusions" für Genrefreunde definitiv keine Zeitverschwendung und einen Blick ganz klar wert. So richtig gelungen sieht dann aber schlussendlich anders aus.
6,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film hierzulande in einem tollen Mediabook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight
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