Dienstag, 12. Mai 2020

Malone (1987)

https://www.imdb.com/title/tt0093483/

Unter dem Namen Richard Malone hofft ein ehemaliger Geheimagent auf ein ruhiges Dasein, fernab der Zivilisation. Wegen einer Autopanne landet er in dem kleinen Nest Comstock. Doch der Ort ist zu einer Geisterstadt verkommen. Schuld daran ist der Millionär und selbst ernannte Patriot Delaney, der alles aufgekauft und sämtliche Bewohner vertrieben hat. Wer sich widersetzt, stirbt durch mysteriöse Unglücksfälle. Malone will sein kriminelles Treiben stoppen...

Schöner Film aus den mageren Jahren in Reynolds' Karriere; also der Zeit, in der sich Burt nur mit viehischem Toupet vor die Kamera traute. In "Malone" riecht und schmeckt man förmlich das Actionkino der 80er Jahre: Prominenter Hauptdarsteller, schonungslose Bösewichte, ansehnliche Damen, ein geradliniger Plot, viel Geballer und Krawumm und entsprechende Einschusslöcher bei jeder Ladung aus der Kanone sowie die eine oder andere Explosion. Fertig ist das Paket, passend dazu mit dem "Keine Jugendfreigabe"-Siegel von einst. Ist es tatsächlich so einfach? Zumindest der relativ zurückhaltende Beginn zieht den Zuschauer schnell in diese Geschichte ein. Wie ein tendenziell schweigsamer Burt Reynolds im fortgeschrittenen Alter (womit dessen Figur später sogar kokettiert) das kleine Dörfchen in einem Gebirgstal unfreiwillig länger einen Besuch abstattet, hat schon etwas.

Jedoch sind die Handlungsparameter allzu schnell gesteckt. Jeder weiß, worauf es wohl hinauslaufen soll und auch wird. Nun kann man mit sich selbst ausmachen, ob das für einen Film reicht. Letztlich kann "Malone" lediglich das Genre bedienen, ohne auch nur die Spur darüber hinaus Futter zu liefern. Das wirkt als Gesamtpaket dann doch nur eingeschränkt aufregend - speziell, wenn mit heutigen Augen darauf schaut und dessen Genre-Kollegen aus dieser Zeit kennt. Harley Cokliss inszenierte den Action-Krimi als klassischen Western mit leicht angesextem "Shane"-Feeling und beweist dabei durchaus Geschmack (vor allem, wenn sich am Ende der böse Cliff Robertson und Burt Reynolds den Showdown liefern, da ist der Irrsinn Robertsons ganz in rot getaucht, während Reynolds buchstäblich aus dem Dunkel kommt). "Malone" ist so ein Film, der nichts und niemandem etwas bedeutet, eher was für den geneigten Reynolds-Fan, falls es den noch in der Form gibt, aber dennoch einen Blick wert.

6/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 444 Stück limitierten Mediabook:

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