https://www.imdb.com/title/tt3923662/
Nachdem die Zombie-Apokalypse gebannt und die Menschheit die Kontrolle über ihren Planet zurückerlangt hat, können Abenteuerlustige auf einer einsamen Insel auf Zombie-Jagd gehen. Immer, wenn sich ein Untoter doch noch in die Zivilisation verirrt, wird er in den abgesicherten Park auf der Insel deportiert. Bei Zombie-Safaris können Interessierte ihren Aggressionen freien Lauf lassen - das dient auch als Therapie nach der vereitelten Katastrophe. Eigentlich ist das Sicherheitssystem zuverlässig, denn die Besucher knallen die Zombies nur aus einiger Entfernung ab und Zwischenfälle gab es bisher nicht. Doch das soll sich ändern: Als eine neue Touristen-Gruppe durch den Park streift und sich dem blutigen Vergnügen hingibt, fällt plötzlich die Technik aus und die Untoten sind wieder frei. Nun werden die Jäger zu Gejagten und es beginnt ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod.
Regisseur Steve Barker hat zuvor immerhin die Nazi-Zombiefilme "Outpost" und "Outpost - Black Sun" inszeniert, die zwar immer noch recht mittelmäßig anmuten, aber bei Genrefans recht beliebt sind. Mit "The Rezort: Willkommen auf Dead Island" hat er ein Untoten-Abenteuer gedreht, das einmal mehr zeigt, wie schnell Menschen im Angesicht verwesender Zeitgenossen verrohen. Manche der Touristen wollen Vergeltung, doch letztlich geht es ihnen allen aber doch nur darum, Bleigeschosse in wehrlose Körper zu pumpen - natürlich ohne Risiko, ist ja klar. Im Häuserkampf sind die Zombies angekettet, in freier Wildbahn weit entfernte Ziele, die man unbesorgt aufs Korn nehmen kann. Für die Touristen, darunter der zurückhaltende Einzelgänger Archer (Dougray Scott), das Pärchen Melanie und Lewis (Jessica De Gouw, Martin McCann) und ein paar aufgeregte Jungspunde, beginnt ein anfangs harmloses Vergnügen, das schnell zum Kampf ums nackte Überleben wird: Ein Computervirus legt das ausgeklügelte Sicherheitssystem der Insel lahm, die Zombies werden freigesetzt und finden schnell leichte Beute. Und die Zeit läuft den verbliebenen Flüchtlingen davon, denn der Insel droht das "Brimstone-Protokoll".
Klingt seltsam vertraut? Jaha, es war auch keine allzu schlechte Idee, die "Jurassic Park"-Prämisse mit Zombies umzusetzen. Das ist natürlich auch der einzig wirklich originelle Aspekt von "The Rezort: Willkommen auf Dead Island". Ansonsten folgt der Film den bekannten Pfaden des Untotengenres, das aber immerhin versiert. Die blutrünstigen Kreaturen sind hübsch anzuschauen und sterben in der Regel durch gezielte Kopfschüsse, die meist am Computer visualisiert worden sind. Aber es kommen auch handgemachte Make-up-Effekte zum Einsatz. Da beides ansprechend umgesetzt worden ist, wird dem geneigten Fan somit einiges geboten. Die Protagonisten sind einigermaßen holzschnittartig gezeichnet - hier ein Feigling, da ein aufopferungsvoller Kerl, dort tumbe Gestalten, die in erster Linie als Opfer taugen. Solche etwas leichtfertig ins Drehbuch geschriebenen Gruppenkonstellationen kennt man zur Genüge. Das sieht man bei Horror-Action selten durchdachter, es stört nicht weiter. Das anständige Produktionsdesign und das originelle Setting heben den launigen Film aber doch zumindest ein wenig über das Gros der Billigproduktionen, die die Fans nach wie vor mit Zombies überschwemmen.
"The Rezort" bietet damit unterm Strich eine coole Idee, nicht zu dilettantische Schauspieler und unverfrorenes Klauen bei anderen Filmen - was sollte da noch schiefgehen? Ähnlich wie bei dem Jagdausflug: einiges. Die üblichen Logiklöcher erfahren noch ein Dummheits-Topping, die Klischees ersticken eventuell keimenden Hoffnungstriebe beim Zuschauer, dass es doch noch besser wird und am Ende ist man doch sehr froh, dass die angedeutete Fortsetzung nicht umgesetzt wurde.
5,5/10
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