Nach ihrem Kampf mit Gozer kehrt die Familie Spengler an den Ort zurück, an dem alles begann: in die für Geisterjäger ikonische Feuerwache in New York City. Von hier starten Gary (Paul Rudd), Callie (Carrie Coon), Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) ihre Missionen und legen sich in der Großstadt mit einer Vielzahl von fiesen Kreaturen an - doch nicht alle sind von der neuen Anti-Geister-Einheit begeistert. Wieder einmal kämpft Bürgermeister Walter Peck (William Atherton) dafür, die Ghostbusters aus dem Verkehr zu ziehen. Nach einem missglückten Einsatz, bei dem ein beachtlicher Sachschaden verursacht wird, reicht es Peck dann endgültig und er bittet die Familie Spengler zum Rapport - mit schwerwiegenden Folgen, denn fortan darf Phoebe nicht mehr an den Protonenstrahler und soll stattdessen ein normales Teenager-Leben führen. Doch als ein antikes Artefakt in der Millionenstadt auftaucht, wird die Lage brenzlig. Denn in diesem schlummert ein altertümlicher Gott, der nur darauf wartet, endlich befreit zu werden und seinen frostigen Zorn über die Menschheit zu bringen. Jetzt wird jeder Mann respektive Frau an den Geisterfallen gebraucht!
Aufgrund des weltweiten Erfolgs des Reboots "Ghostbusters: Afterlife" in den Kinos und im Heimkino-Bereich bestätigte Sony Pictures bereits im April 2022 die Arbeiten an einer Fortsetzung - und löste dmait Begeisterungsstürme aus. Der Arbeitstitel lautete damals noch "Firehouse" bzw. "Hell’s Kitchen" und gab einen guten Denkanstoß dafür, dass der neue Film wieder in New York City spielen werde. Die Darsteller des vorherigen Films, einschließlich Paul Rudd und Carrie Coon, wurden wieder verpflichtet, im März 2023 wurden zudem Kumail Nanjiani, Patton Oswalt, James Acaster und Emily Alyn Lind als Darsteller bekanntgegeben und während der Dreharbeiten wurde William Atherton am Set gesichtet. Der Kinostart war ursprünglich für Dezember 2023 geplant, wurde aber wegen des SAG-AFTRA-Streiks verschoben. Dann ein (meist) ungutes Zeichen: Im Dezember 2023 fanden Nachdrehs in Atlanta statt. Und was hat es gebracht?
Vor allem eines: Das "Ghostbusters"-Universum scheint furchtbar überfüllt zu werden. Der neueste Film der Reihe, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, zeigt eine Vielzahl alter und neuer Geisterjäger, darunter die (verbleibenden) Mitglieder der Originalbesetzung, die in "Ghostbusters: Afterlife" vorgestellten Charaktere und eine Vielzahl exzentrischer neuer Figuren werden in zukünftigen Filmen sicherlich eine Rolle spielen. Die einzigen, die ausgelassen werden, sind die weiblichen Geisterjäger aus dem völlig zurecht gescholtenen Neustart von 2016 - und das ist auch gut so.
Man kann aber ruhigen gewissens konstatieren, dass sich "Ghostbusters: Frozen Empire" große Mühe gibt, die Fans der Serie mit vielen nostalgischen Rückblicken zufrieden zu stellen - und das gelingt größtenteils auch. Es ist nicht annähernd so gut wie das klassische Original von 1984, aber das muss er auch nicht sein. Ein wenig frischer Wind tut dem Franchise ganz gut - das bewies "Ghostbusters: Afterlife" bereits einmal. Und eines kann man auch schon sagen: Die Protonenpacks funktionieren immer noch und genau so gut, ebenso wie die altbekannte Formel.
Das Drehbuch von Jason Reitman und Regisseur Gil Kenan muss also nicht so viel Arbeit leisten wie der letzte Film, da die Charaktere gut etabliert sind und sich, wie eine ansprechend laute Eröffnungssequenz zeigt, glücklich in ihre neuen Rollen als Geisterjäger eingelebt haben. Sie haben sich auch in ihrem neuen Zuhause eingelebt, dem beliebten Feuerwehrhaus von Tribeca, das das Hauptquartier der ursprünglichen Geisterjäger war, was dem Film den Vorteil verschafft, dass er in New York City und nicht in Oklahoma spielt. An Oklahoma ist zwar nichts auszusetzen, aber wenn man ehrlich ist, gibt es in New York City noch viel mehr Geistergefühl. Einige von ihnen, wie zum Beispiel der geliebte Slimer, leben noch immer im Feuerwehrhaus. Ganz zu schweigen von den entzückenden Mini-Marshmellowmännern, die ihren Weg in den "Big Apple" gefunden haben und nun dort weiterhin Chaos anrichten. Sie sind die Minions des Franchise geworden. Ganz einfach, ganz sauber, ganz schnell - weil sie auch einfach die besten Gags auf ihrer Seite haben.Doch gerade als Gary (Paul Rudd), Callie (Callie Coon) und die Kinder Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) in Schwung kommen, werden sie vom Erzfeind des Originalfilms, Walter Peck, der Bürgermeister New Yorks, in die Mangel genommen. Er wird erneut von dem großartigen William Atherton gespielt, dessen Karriere als Filmschauspieler 52 Jahre zurückreicht, und es ist eine Freude, ihn auf der Leinwand zu sehen. Fast genauso viel Spaß macht der Cameo-Auftritt des erfahrenen Charakterdarstellers John Rothman, der seine Rolle als Geschäftsführer der öffentlichen Bibliothek New Yorks aus dem ersten Film wiederholt.
Celeste O’Connors Lucky und Logan Kims Podcast wiederholen ihre Auftritte aus "Ghostbusters: Afterlife", obwohl ihnen nicht wirklich viel zu tun gegeben wird. Zu den amüsanteren Neuzugängen gehören Kumail Nanjiani als Nadeem, der die Ereignisse in Gang setzt, indem er unabsichtlich die Kugel mit dem rachsüchtigen Gott verkauft; Patton Oswalt als Bibliotheksforscher, der gerne hilfreiche Informationen bereitstellt; und James Acaster als Lars, ein drolliger Wissenschaftler in Winstons Labor.
Man kann sich wahrscheinlich schon vor Filmbeginn vorstellen, was in dem frostigen, entscheidenden Kampf des Films passieren wird. Und ja, es könnte durchaus der Ohrwurm eines Liedes sein, das de facto zur Hymne dieser Filme geworden ist. Aber es gibt zumindest eine angenehme Zeit dazwischen. - der Weg ist hier das Ziel. Und eine wenn auch pauschal formulierte Botschaft über die Arbeit als Team oder vielleicht auch über die Familie. "Ghostbusters: Frozen Empire" ist aber insgesamt lebhaft und effizient, vielleicht geradezu übertrieben, und fühlt sich wie geschaffen dafür, so viele Fortsetzungen auf die Beine zu stellen, wie sich die Fans vielleicht wünschen. Manchmal hat man das Gefühl, dass der Film sich zu sehr anstrengt, besonders wenn es darum geht, die Spielzeit aller Charaktere auszubalancieren. Meistens meistert es den Balanceakt aber gut und erweckt auf jeden Fall den Eindruck, dass alte und neue Darsteller bereit sind, weiterhin die Fackel zu tragen - oder in diesem Fall die Protonenpakete.
7,5/10
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