U.S. Marshal Calderon (Louis Mandylor) transportiert eine Gruppe Schwerkrimineller per Bus zu einem Hochsicherheitsgefängnis. Der ausgekochte Cody (Casper Van Dien) und einige andere Knackis wittern ihre Chance und planen die Überführung für eine Flucht zu nutzen. Bevor sie dazu kommen, bricht allerdings ein heftiger Hurrikan über die Gegend herein. Das schwere Unwetter und der Sturm sorgen für starke Überflutungen, die das Weiterfahren unmöglich machen. Calderon kontaktiert die örtliche Polizeiwache von Sheriff Jo Newman (Nicky Whelan). Verfügt diese doch über genügend Zellen, um dort alle Gefangenen über Nacht sicher verwahren zu können. Kaum sind Calderon und seine Schützlinge eingetroffen, müssen sie feststellen, dass sie nicht die einzigen Neuankömmlinge sind: Riesige Alligatoren haben ihren Weg aus den Sümpfen in die Kleinstadt gefunden. Cops und Häftlinge müssen dringend zusammenarbeiten, wenn sie die Attacken der blutrünstigen Reptilien überleben wollen...
Es gibt Momente, da hat man richtiggehend Lust auf einen billigen B-Movie. Und mit ein wenig Abstand kann das, was einem anfangs schlampig oder billig vorkam, einen gewissen kruden Charme annehmen. Mit etwas Glück erwartet das gleiche Schicksal den neuen Killer-Gator-Streifen "The Flood", dessen beste (oder vielleicht auch amüsanteste) Momente an ähnliche Szenen von vor über 20 Jahren erinnern. Die Prämisse ist direkt aus einem Drive-In aus den 70er-Jahren entsprungen: Eine Busladung gefährlicher Krimineller, von denen jeder mit seiner eigenen knallharten Titelkarte vorgestellt wird, wird gezwungen, die Nacht in den Arrestzellen einer Sheriffstation einer Kleinstadt im ländlichen Louisiana zu verbringen während draußen ein Hurrikan tobt. Der Wasserstand steigt, ebenso wie (angeblich jedenfalls) die Spannungen zwischen den Sträflingen, ihren Betreuern und der hartgesottenen Sheriffin (Nicky Whelan), die den Laden leitet. Vergessen wollen wir dabei nicht die Gruppe von Söldnern in kugelsicheren Westen, die die Station auf einer Rettungsmission überfallen, um einen der Gefangenen, Russell Cody (Casper Van Dien), aus Gründen zu befreien, die auch nach der Aufklärung unklar bleiben. Das passiert, kurz bevor ein Paar Alligatoren durch eine Öffnung im Dach in das Gebäude schlüpft, durch das hüfthohe Wasser schwimmt, das einen Großteil der Station füllt, und diese ungleiche Crew dazu zwingt, sich zusammenzuschließen, um zu überleben. Wenn man sich an dieser Stelle fragen sollte, wie denn zur Hölle die Alligatoren auf das Dach kamen, sollte man am besten wegschalten. Man sollte sich darüber lieber keine Gedanken machen. Vielleicht starker Wind.
Das einzig "Echte" in diesem Film sind die Stockaufnahmen von Häusern aus dem Helikopter, die nach einer Überschwemmung unter Wasser stehen. Alles andere, von den Tätowierungen der Charaktere bis zu den Fotos an den Wänden, ist schmerzlich gefälscht. Es ist offensichtlich, dass die digitalen Schauer Aufnahmen überlaufender Regenwasserkanäle überlagert haben, weil die Tröpfchen die falsche Größe haben und aus der falschen Richtung kommen. Besonders deutlich wird diese digitale Minderwertigkeit bei den Alligatoren und dem Blut. Anstatt zu verbergen, dass es sich bei den blutrünstigen Reptilien allesamt um CGI handelt, bleibt "The Flood" bei Aufnahmen hängen, in denen sie in all ihrer wenig überzeugenden, seltsam durchsichtigen Pracht durch die Rückströmung eines Hurrikans schwimmen und nasse, rutschige Treppen hinaufkriechen. Ebenso wird trotzig überall digitales Blut versprüht, das in einigen Aufnahmen sogar in die Kamera spritzt. Die Qualität dieser CGI entspricht in etwa dem, was man in einem Syfy-Originalfilm aus den 2000er-Jahren sieht: Asylum-Produktionen kommen einem in den Sinn - doch dies hier ist keine. Zugegeben - die Unbeholfenheit der VFX verleihen dem Film tatsächlich einen gewissen Retro-Appeal, aber der Film verliert aufgrund schlechter Darstellungen und unterdurchschnittlicher digitaler Effekte schnell an Schwung. Die Flut ist eigentlich nur mit Bier, Freunden und geringen Erwartungen erträglich.
3/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
Poster/Artwork: Hillin Entertainment/Benetone Films/Everbright Pictures
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