Seit der Entführung seiner Tochter ist die Arbeit Danny Rourkes (Ben Affleck) einzige stabile Säule im Leben. Den Rest haben Schuld, Verzweiflung und Trauer gnadenlos aufgefressen. Als Polizist zu helfen, das geht noch. Als er knietief in seinem jüngstem Fall steckt, kann er die Vergangenheit jedoch nicht davon abhalten, sich in seinen Job einzumischen. Denn bei den Ermittlungen zu einer Serie von Bankrauben stößt er unerwartet auf einen Hinweis zum Verbleib seiner Tochter. Die Spur führt ihn und Diana Cruz (Alice Braga) direkt zu Gangster Dellrayne (William Fichtner). Als sich herausstellt, dass der mehr als nur Banksafes knacken kann, scheint die vermeintliche Realität Risse zu bröckeln. Rourke scheint niemandem mehr trauen zu können und es wird zunehmend schwerer, einen klaren Kopf zu bewahren, um seine Tochter endlich aus den Fängen des Verbrechens befreien und wieder nach Hause holen zu können.
Wenn man sich je gefragt hat, was herauskommen würde, wenn man die Mystik (und auch nur die) aus Filmen wie "Die Unfassbaren", "Memento", "Scanners" und vielleicht "The Matrix" mit ein paar 80er Songs mixen würde liefert "Hypnotic" von Co-Autor/Regisseur Robert Rodriguez vielleicht die Antwort. Er nutzt einen A-Klasse-Star (Ben Affleck), nimmt B- und C-Movie-Ästhetik und erhält eine D-Zuschauerbewertung. Denn "Hypnotic" ist kaum innovativ oder gar elektrisierend spannend, sondern eher trashig. Affleck spielt die Rolle von Daniel Rourke, einem Detektiv, der von Erinnerungen an die Entführung seiner kleinen Tochter heimgesucht wird. Der Täter bekannte sich "wegen geistiger Behinderung nicht schuldig" und gab an, keine Erinnerung an die Entführung oder den Aufenthaltsort des Kindes zu haben. Es klingt wie eine List, bis Rourke Katz und Maus mit einem kriminellen Mastermind (William Fichtner) spielt, der mit unheiligen Überzeugungskräften gesegnet ist. "Kennen Sie das Konzept hypnotischer Konstrukte?" fragt Diana Cruz (Alice Braga), eine Hellseherin - Menschen mit "der Fähigkeit, das Gehirn tatsächlich über eine psychische Bandbreite hinweg zu beeinflussen. Telepathen lesen einfach die Gedanken; Hypnotics verändern seine Realität." Das kennt man aus einer Folge "Akte X (St.3, F.17, "Mein Wille sei Dein Wille"/"Pusher")".
Unterdessen führt der Komponist Rebel Rodriguez das Publikum an der Hand, indem er mit klimpernden Tastaturbefehlen sagt, wann der Zuschauer traurig sein soll, oder er peppt mit dumpfen Bass-Geräuschen die Actionszenen auf. Auch wenn das Ergebnis von Anfang bis Ende absurd ist (die Lauzeit ist mit 94 Minuten okay), gibt es dennoch Spaß in Szenen, in denen ein Mann versucht, sich unter Alkoholeinfluss die Hand abzureißen, und in Schießereien, die Wettbewerbe im gegenseitigen Anstarren enden, was zur Folge hat das sich jeder einfach selbst ins Bein schießt. Da Rodriguez' Backkatalog Stoff wie den Vampir-Actionfilm "From Dusk Till Dawn" und die Grindhouse-Splatterorgie "Planet Terror" enthält, geht man davon aus, dass er genau weiß, wie lächerlich das alles ist. Oder vielleicht nicht. Die Tatsache, dass man sich nicht ganz sicher sein kann, trägt nur zum fremdschämerischen Vergnügen bei.5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: EuroVideo
Poster/Artwork: Studio 8/Relativity Media
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen