Lisa Reisert (Rachel McAdams) hat Angst vorm Fliegen, doch der Horror, in dessen Fänge sie auf dem Flug nach Miami gerät, hat damit nichts zu tun. Nur wenige Minuten nach dem Start offenbart ihr charmanter Sitznachbar Jackson (Cillian Murphy) sein grimmiges Geheimnis. Wenn Lisa ihm nicht dabei behilflich ist, einen reichen Geschäftsmann zu töten, wird ihr eigener Vater Joe (Brian Cox) durch einen Auftragskiller sterben, der nur auf den Anruf von Jackson wartet. Lisa soll ihre Anstellung in einem Hotel dafür nutzen, dass die Zielperson in ein bestimmtes Zimmer verlegt wird. Gefangen in einem Flugzeug hat die junge Frau keine Möglichkeit vor dem eiskalten Jackson zu fliehen. Alle Hilfsgesuche scheinen ausweglos. Lisa ist wortwörtlich mit einem Killer in 10.000 Metern Höhe eingeschlossen. Nur ihr Geschick kann das Leben des Geschäftsmannes und das ihres Vaters retten. Doch die Vorzeichen stehen schlecht...
Wes Cravens "Red Eye" ist ein guter Thriller und strebt dieses Ziel kompetent, ja schonungslos an. Dabei hilft Rachel McAdams enorm, ihre Darbietung überzeugt, weil sie auf Bodenniveau bleibt; Thriller laden zum Übertreiben ein, aber sie bleibt glaubwürdig, selbst wenn die Action um sie herum an Fahrt gewinnt. Was das Ziel eines Thrillers würdig macht, ist die Tatsache, dass der Terrorplan natürlich neunmal komplizierter ist, als er sein müsste, und dass er ausschließlich aus Dingen besteht, die schief gehen könnten. Die Szenen an Bord des Flugzeugs sind angesichts der Situation so überzeugend und plausibel, wie sie nur sein können. Und die Szenen nach der Landung des Flugzeugs verleihen dem Standardszenario, in dem sich Mörder und Opfer gegenseitig verfolgen, eine coole Exzellenz.Was am Film vielleicht am besten gefällt, ist seine Zurückhaltung. Es ist geradezu ein Vergnügen, Charaktere in einem Thriller dabei zuzusehen, wie sie das tun, was Menschen wie sie nur tun könnten. Es gibt keine übernatürlichen oder übermenschlichen Taten im Film, außer man zählt das lächerliche Detail, dass eine Figur nicht durch eine unerwartete Tracheotomie ausgebremst wird. Der Film versucht sogar, diese Entwicklung durch einen herbeigeeilten Arzt plausibel zu machen. Wes Craven, der Regisseur, dreht schon lange Thriller und weiß, wie man das macht. Nicht schlecht.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony / Columbia Pictures
Poster/Artwork: Sony / Columbia Pictures
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