Prinzessin Elodie (Millie Bobby Brown) wird eines Tages an einen Prinzen namens Henry (Nick Robinson) aus einem rivalisierenden Königreich verheiratet, ohne dass sie weiß, was sie erwartet. Eine märchenhafte Zukunft steht ihr jedoch nicht bevor, eher das Gegenteil. Der König und die Königin (Robin Wright) des Nachbarlandes haben nämlich einen perfiden Plan ausgeheckt, in dem die Prinzessin ihr Leben hergeben soll, um das Reich vor dem Zorn eines gefräßigen Drachens zu retten. Als Elodie herausfindet, dass sie dem Untier geopfert werden soll, ist sie schockiert und landet auch schon bald in der großen Höhle des Monsters. Da es weit und breit keine wahren Ritter gibt, die sie retten könnten, nimmt Elodie ihr Schicksal kurzerhand selbst in die Hand und sucht nach einem Weg in die Freiheit.
"Es gibt viele Rittergeschichten, in denen der heldenhafte Ritter die Jungfrau in Not rettet. Dies ist keine von ihnen." So beginnt Millie Bobby Browns prächtiger neuer Fantasyfilm, und der Zuschauer ist gleich gefesselt, denn er weiß genau, dass hier einen Prinzessin in den Kick-Ass-Modus geht. Nach einem kurzen Prolog, in dem Ritter einem feuerspeienden Drachen gegenüberstehen, sieht man schon, wie Elodie (Brown) "Jahrhunderte später in einem fernen Land" Holz hackt. Sie und ihre jüngere Schwester Floria (eine süße Brooke Carter) leben in einer abgelegenen, verschneiten Gemeinde (aka "Winterfell"), in der sich eine schwierige Lage befindet. Sie müssen die Vorhänge in ihrem Schloss gegen Lebensmittel verkaufen. Doch dann kommt ein Bote mit einem Brief, verschlossen mit einem königlichen Siegel. Eine Königin schlägt vor, dass Elodie die Braut ihres Sohnes, des Prinzen, wird, mit einer stattlichen Mitgift, die ihrem Land wieder Wohlstand verschaffen wird. Elodie zögert, ist aber bereit, alles Notwendige zu tun, um ihrem Volk zu helfen. "Ich weiß, dass du schon immer reisen wolltest.", sagt ihr Vater (Leonine Ray Winstone als Lord Bayford) und versucht, die Zwangs-Aussicht attraktiver klingen zu lassen.
Elodie und Floria sind jedoch bald beeindruckt von der Wärme, der Großzügigkeit und dem Luxus des Hauses der Königin und ermutigend über ihren Empfang. Prinz Henry (Nick Robinson) scheint so charmant zu sein, wie man es von Märchenprinzen erwartet. Seine Mutter (Robin Wright als Isabelle) ist eine andere Geschichte, königlich, aber distanziert, und weist den Freundschaftsversuch von Elodies Stiefmutter Lady Bayford (einer wenig genutzten Angela Bassett) kühl zurück. Trotz Lady Bayfords wachsender Besorgnis, dass etwas nicht stimmt, findet die Hochzeit statt, mit all dem Pomp und den Umständen, die eine königliche Fantasiehochzeit verdient. Das Produktionsdesign von Patrick Tatopoulos und die Kostüme von Amanda Monk sind durchweg großartig. Die Hochzeitsszene ist spektakulär. Man sollte an dieser Stelle auf die Momente achten, in denen gezeigt wird, wie Elodie in ihr spektakuläres Brautkleid geholfen wird. Es ist nicht der übliche Moment, bei dem ein Wildfang zur Schönheitsverjüngungskur übergeht, und seine Bedeutung wird später enthüllt.Nach der Hochzeit findet am Eingang einer Höhle eine seltsame Zeremonie statt. Unheilvollerweise sind die Höflinge maskiert. Isabelle fährt mit ihrem Dolch über die Handflächen des Brautpaares und vermischt ihr Blut. Und dann stellt sich heraus, dass Elodie dem Drachen in der Höhle geopfert werden soll, ein Teil der jahrhundertealten Vereinbarung, die den Drachen davon abhält, das Königreich in Grund und Boden zu stampfen.. Und so wechselt der Film vom "Cinderella"-(der sich übrigens wirklich, wirklich märchenhaft anfühlt) in den "Stirb langsam"-Modus in einer Höhle, während Elodie versucht, dem Drachen zu entkommen. Der Drache. Ja, der ist wiederum außergewöhnlich gut gestaltet und von Shohreh Aghdashloo mit herrlich rauchiger Bedrohlichkeit synchronisiert. Nun kommt das Kleid wieder ins Spiel, dass, so pompös es anfangs auch ausgestattet war, sich mit Geschick in alle möglichen Hilfsmittel, die Elodie benötigt, MacGyvern lässt. Es könnte genauso gut auch von James Bonds Q entworfen worden sein, denn Elodie verwandelt es in eine Überlebensausrüstung, indem sie beispielsweise einen Korsettbusch (das steife Brett, das am Oberteil festsitzt) heraustrennt und es gegen die Wand der Höhle kratzt, um daraus einen Dolch zu erschaffen. Außerdem nutzt sie einen Teil des Stoffes als Schutz und reißt einen großen Teil davon ab, um ihr mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Elodie findet in der Höhle auch einige Ressourcen sowie einige Leichen anderer Prinzessinnen. Eine ganze Wand ist mit ihren Namen bedeckt, auf denen geschrieben steht, wie verzweifelt sie an der Flucht waren. Sie entdeckt biolumineszierende Würmer, die ihr den Weg leuchten - und noch eine ganz andere Eigenschaft haben.Dieser Abschnitt des Films spielt sich wie ein Videospiel ab, in dem Elodie einem Hindernis nach dem anderen gegenübersteht und einige Fortschritte macht, wie eine Art Quests, die interessanter und interessanter wird. Brown ist über weite Strecken auf sich allein gestellt und schafft es, Angst und Entschlossenheit abzuwechseln. Es gibt einige gruselige Überraschungen, insbesondere nachdem andere Charaktere in der Höhle ankommen. Auch helfen ihrem Charakter die Züge, die ihr die Drehbuchautoren auf den Leib geschrieben haben: Demütigkeit, Scharfsinn und eine Gespür für Gerechtigkeit. Es ist daher eigentlich sogar schade, dass "Damsel" nicht auf einer großen Leinwand gezeigt wird, denn die Schauplätze sind voller verlockender Details, die einige der Schwächen des Drehbuchs verdecken. Aber selbst auf der kleineren Leinwand ist die frische, von Frauen geführte Interpretation der traditionellen Geschichte, einschließlich einer kleinen Wendung, die Schwesternschaft ist mächtig, am Ende äusserst sehenswert.7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/Artwork: Netflix
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