Samstag, 15. Mai 2021

Freischwimmer (2007)

https://www.imdb.com/title/tt0881916/

Gymnasiast Rico Bartsch (Frederick Lau) ist weder in der Schule, noch bei den Mädels sonderlich erfolgreich. Sein Rivale Robert (Philipp Danne) hat die Nase vorn und außerdem Ricos Angebetete, Regine Weyler (Alice Dwyer), zur Freundin. Doch eines Tages hängt an Ricos Spind eine Tüte, in der ein Liebesknochen steckt. Als Robert sich diesen mit dem Recht des Stärkeren aneignet und verzehrt, stirbt er kurz darauf an dem vergifteten Gebäck. Dieses Ereignis bringt alles durcheinander, obwohl eine richtige Suche nach dem Mörder erst gar nicht eingeleitet wird. Rico geht nach dem Vorfall zunächst nicht mehr in die Schule. Damit er den schulischen Anschluss nicht verpasst, nimmt er Privatstunden bei seinem Lieblingslehrer Martin Wegner (August Diel). Der ist gerade mit einer großen Arbeit über die "Stille" beschäftigt und lebt deswegen als Einzelgänger. Der Unterricht von Rico, der ohne Hörgerät in der Stille lebt, reizt ihn sehr... 

Ein - gerade für einen deutschen Film - ziemlich kruder Mix aus Thriller, Horror und Krimi, der zwei Geschichten sehr geschickt ineinander verschränkt und mit ziemlich seltsam anmutender Vorgehensweise auf ein völlig unvorhersehbares Finale hinsteuert. Mehr als gekonnt nimmt Regisseur Andreas Kleinert Zutaten verschiedenster Genres und führt diese aber, allen Konventionen und Erwartungshaltungen zum Trotz, ad absurdum. Teilweise wird "Freischwimmer" so skurril, dass selbst die Bezeichnung "rabenschwarzer Humor" als noch immer nicht zureichend angesehen werden kann. Vor allem in Ausstattung und Atmosphäre stellt "Freischwimmer" ein vielfältiges Kabinett kleinstädtischer Skurrilitäten dar. Ein Film, der den Zuschauer in seiner Erzählung oft vor den Kopf stößt und ihn ebenso oft allein lässt. Es fließt reichlich Blut, gefriert in den Adern, und doch feiert man am Ende den Schulabschluss, als sei da nichts gewesen. Eben eine bösartige-sarkastische, schwarze und doch so falsche Idylle.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Novapool Pictures

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