Man sagt, man kann der Liebe einer Mutter niemals entkommen, aber für Chloe (Kiera Allen) ist das kein Trost - es ist eine Bedrohung. Die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter Diane (Sarah Paulson) hat etwas Unnatürliches, sogar Unheimliches. Diane hat ihre als Frühchen und mit zahlreichen Krankheiten und Behinderungen geborene Tochter völlig isoliert großgezogen und zu Hause unterrichtet. Doch es gibt Geheimnisse, die Chloe erst jetzt als Teenagerin zu realisieren beginnt, wo die angehende Ingenieurin kurz davor steht, aufs College zu gehen. Schon bald stellt Chloe in Frage, wer ihre Mutter wirklich ist. Doch Diane merkt schon bald, dass ihre Tochter ihr auf die Schliche gekommen ist und wird alles dafür tun, dass Chloe auch weiterhin bei ihr bleibt, wo sie sich um sie kümmern kann...
Wenn sich der Feind in meinem Haus befindet, in diesem Fall sogar noch schlimmer, wenn sich die eigene, eigentlich stets als fürsorgliche empfundene Mutter als pure Bedrohung erweist, ist das auf den ersten Blick eine sehr gute Grundprämisse für einen nervenaufreibenden Horror-Thriller. Und tatsächlich: Sarah Paulson spielt eine Mutter-Rolle die ihr sehr liegtm ein Image als das personifizierte Böse einbringen könnte und sie danach vermutlich nie wieder eine "netten" Charakter spielen kann. Doch der Fokus liegt trotzdem auf Tochter Chloe (Kiera Allen), welche das unschuldige Opfer spielt, die in ihrem eigentlich geordneten Leben langsam Risse zu entdecken beginnt und allmählich begreift, dass sie sich in den Händen einer Wahnsinnigen befindet. Daraus entstehen zahllose Spannungssituationen die oftmals mit wenig auskommen, etwa einer Klettersituation auf einem Dach oder der reinen Konfrontation bei der eben die eine Person im Rollstuhl sitzt. Leider baut der Film in diese clevere und spannende Geschichte einige Wendungen und Momente ein die arg konstruiert wirken - da sinkt "Run" dann für einen kurzen Moment auf TV-Thriller-Niveau. Auch Erinnerungen an den Stephen King Klassiker "Misery" werden unweigerlich geweckt. Doch über die diabolische Darbietung von Kathy Bates wird noch in etlichen Jahren gesprochen werden, während "Run" vermutlich bereits nach einem halben Jahrin einer Schublade verschwindet. Trotzdem ist "Run" unterm Strich ein hervorragender, kurzweiliger und effektiver Spannungsfilm.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Leonine
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