Mittwoch, 12. Mai 2021

Oxygène - Oxygen (2021)

https://www.imdb.com/title/tt6341832/

Elizabeth Hansen (Mélanie Laurent) erwacht ohne Erinnerungen in einer kryogenischen Kammer. Wer sie ist und warum sie in dieser Kältekapsel ist, weiß die Frau nicht, aber zwei Dinge werden schnell deutlich: Erstens wird sie sich ohne fremde Hilfe nicht befreien können und zweitens wird der Sauerstoff in ihrem beengenden Gefängnis immer knapper, wie eine gnadenlos runtertickende Anzeige neben ihrem Kopf verrät. Fieberhaft versucht die Frau in einem Wettlauf gegen die Zeit hinter das Geheimnis ihrer Identität und ihrer Gegangenschaft zu kommen. Hilfe hat sie keine, bis auf die Stimme der Kryokammer, die ihr Hilfe anbietet... 

"Oxygen", Sauerstoff - die Grundlage unserer Existenz. Alexandre Ajas Fingerübung beschäftigt sich also auch bereits im Titel mit der Grundfrage unserer Existenz. Überdies wird die Frage nach dem "Wer" und "Warum" gestellt, geschickt verpackt in futuristisches Design auf arg begrenztem Raum. Nur im Subtext taucht zudem die Frage auf, was Leben ausmacht, der Löwenanteil von "Oxygen" ist ein klaustrophobischer Trip, der manchmal zu sehr auf Spannung gepeitscht wurde und trotzdem ist der Film in mehrfacher Hinsicht spannend, zudem schick inszeniert und mit so vielen Wendungen versehen, dass trotz begrenzten Settings nie Langeweile aufkommt. 

Erinnert stellenweise an "Buried", der mit ähnlichem Stting aufwarten kann. Auch hier gibt es bekannte Elemente wie vereinzelte Kommunikation nach außen, angereichert wird dies hier durch ein sprechendes Programmsystem und Erinnerungsgedanken der Hauptfigur, die es wie die ganze Situation aufzuklären versucht. Mélanie Laurent meistert diese Aufgabe durchgehend auch mehr als überzeugend. Natürlich sorgt die große Unwissenheit dafür, dass "Oxygen" in der ersten Filmhälfte mit hoher Neugier interessant erzählt ist und nicht nur wegen seines beengten Settings und des sinkenden Sauerstoffes für eine angenehm packende Atmosphäre sorgt. Das Geheimnis um die Story wird überraschenderweise schneller aufgelöst als erwartet. Viel Spielraum dennoch für den Betrachter. Ein intelligenter Science-Fiction-Thriller, der erschauern lässt vor der Schaffenskraft der Menschen und uns in der Gegenwart schon aufzeigt, was seit gestern bereits möglich ist. Leider fehlt zum Schluss die notwendige Konsequenz, was das Vergnügen aber nur marginal schmälert.

7/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: Netflix

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