Dienstag, 25. Mai 2021

Army Of The Dead (2021)

https://www.imdb.com/title/tt0993840/

Die Geschichte von "Army Of The Dead" erzählt von einer verheerenden Zombie-Epidemie in Las Vegas. Das einstiege Glücksspielparadies hat sich in eine Stadt der Toten verwandelt. Zombies schlurfen durch die Straßen und sorgen für Angst und Schrecken. Die Regierung hat das Gebiet um die Metropole großräumig absperren lassen. Niemand kommt hier rein oder raus. Dennoch begibt sich eine Gruppe von Soldner:innen in die Gefahrenzone, um den größten Heist in der Geschichte der Menschheit durchzuführen. Im abgeriegelten Las Vegas verstecken sich Schätze von unglaublichem Wert, die vor der Evakuierung der Stadt nicht mehr sichergestellt werden konnten. Angeführt wird die Gruppe vom furchtlosen Scott Ward (Dave Bautista)...

"Army Of The Dead" befand sich jahrelang bei Universal und Warner Bros. in der Entwicklungshölle, ehe sich Netflix im Januar 2019 die Rechte an dem Projekt sicherte und 90 Millionen US-Dollar Budget garantierte. Die Dreharbeiten starten im Juli 2019 unter der Regie von Zack Snyder, der ebenfalls als Produzent, Kameramann und - zusammen mit Joby Harold und Shay Hatten - als Drehbuchautor fungierte. Im August 2020 wurde Schauspieler Chris D'Elia durch die Stand-up-Comedienne Tig Nataro ersetzt. Ausschlaggebend dafür waren sexuelle Missbrauchsvorwürfe gegen den Schauspieler. Zack Snyder entschied sich dazu, seine Figur umzuschreiben und die entsprechenden Szenen mit Nataro nachzudrehen. Die neuen Aufnahmen wurden digital mit dem bestehenden Material zusammengeführt. Snyder vereint in "Army Of The Dead" verschiedene Genres. Am ehesten lässt sich der Film dem Zombiefilm zuordnen und bringt somit zahlreiche Horror- und Gore-Elemente mit. Darüber hinaus wartet der Film mit einem großen Fokus auf Action auf, ganz zu schweigen von der Dynamik, die durch das große Ensemble in den Film kommt. Zudem versteht sich "Army Of The Dead" als Heist-Film.  

Zack Snyder kann es noch. Mit der Rückkehr zu seine Wurzeln ("Dawn Of The Dead") erfindet er zwar das Zombie-Genre nicht neu, gibt aber dem ewig totgeglaubten Thema einen neuen Anstrich, baut sogar neue Ideen ein, setzt konventionelles um und verbindet so geschickt gleich mehrere Welten. Dass es hier schon von Anfang an schief geht, sollte jedem Zuschauer sofort klar sein - und die Zombie-ZHölle lässt tasächlich nicht lange auf sich warten. Dabei gibt es eine herrliche Hommage an seinen eigenen Zombie-Film in Form eines Intros, welches sofort an den Anfang der 2000er zurückdenken lässt. Dass es hierbei auch recht saftig zugeht und die Figuren in kurzen Abrissen vorgestellt werden, lässt den Zuschauer schon hungrig werden. Mit gewohnter Hochglanz-Optik werden ganze Zombiehorden mit einem 50er in Stücke zerschossen, Kopfschüsse verteilt und Menschen zersägt.

Nach diesem Intro wird es dann erst einmal kurz ruhig, um den Aufbau zu etablieren: den Heist. Hier geht es darum, 200 Millionen aus dem Tresor eines Casinos zu rauben, kurz bevor Las Vegas vond er Regierung wie geplant atomisiert werden soll. 36 Stunden, für Dave Bautista und sein Team, dass in seiner Aufstellung an die dreckige, abgefuckte Version von "Ocean's Eleven" erinnert, kein Problem. Rein und raus in ein paar Stunden, einen Tresor knacken, der sich "Götterdämmerung" nennt und keine Fehler toleriert - klingt nach Spaß. Leider mischt sich zu diesem recht straighten Abenteuer ein wenig zu viel Familienkrise in Form von Ella Purnell, die zwar eine gute Motivation hat und es kaum etwas ausmachen würde, wäre sie nicht dabei, doch es sorgt für manchen Moment des Augenrollens. Den Vogen schießt interessanterweise Matthias Schweighöfer ab, der den Tresorknacker Ludwig Dieter spielt. Mit seinen vorsichtigen Fragen zur falschen Zeit, seiner Unbeholfenheit und seinem ganzen Charakter spielt er allein jede Menge Punkte ein. Hätte man so gar nicht gedacht.

Natürlich ist "Army Of The Dead" damit kein Zombiefilm von der Stange. Snyder lässt zwar einige Ideen, die er aufgreift später ungenutzt herumliegen, doch drauf geschissen, allein die Idee eines Anführers mit Königin, schnellen und super-starken Zombies zwischen den althergebrachten langsamen Angreifern ist einen weiteren Punkt wert, und die untote "Valentine", einer der weißen Tiger aus Siegfried & Roys Zauber-Show, setzt dem ganzen die Krone auf. Sie hat auch den schönsten Kill inne. Irgendwann im Laufe der Geschichte kommt es dann noch zu einem etwas sehr erwartbaren Twist, doch das tut dem Spaß keinen Abbruch, gerade auch weil man weiß, dass sich dieser Twist anbahnt. Auch das Ende des Films ist recht konventionell und erwartbar und birgt bis auf die Rasanz der Ereignisse und eine spektakuläre Hubschrauber-Flucht durch das halb-zerstörte Las Vegas keine großen Überraschungen.

Mit zweieinhalb Stunden mag der Film etwas lang geworden sein, doch er ist zu kaum einer Minuten langweilig. Dafür sorgt ein gut aufgelegtes Schauspielerensemble, die rockige Musik mit Wiedererkennungswert, die fette Optik und natüprlich die Zombies die in ihren Varianzen für den einen doer anderen gelungenen Moment sorgen. Gut unterhalten wird man defintiv - sofern man nicht erwartet, hier ein gesamtes Genre umgekrampelt und gänzlich auf "neu" erfunden zu sehen.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix
Textauszüge: Moviepilot

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