Freitag, 14. Mai 2021

復仇 - Fuk sau - Vengeance: Killer unter sich (2009)

https://www.imdb.com/title/tt1329454/

Vor 20 Jahren war Costello (Johnny Hallyday) der bestbezahlte Killer Frankreichs. Nachdem er dem Verbrechen den Rücken gekehrt hat, versucht er sich als Koch in Paris. Doch seine Waffen bleiben nicht lange verschlossen, als er erfährt, dass die Familie seiner Tochter einem brutalen Mordanschlag in Hongkong zum Opfer fällt. Gemeinsam mit drei Auftragskillern begibt er sich auf die Suche nach den Mördern und bricht auf in die ihm fremde Stadt, um seiner schwer verletzten Tochter ein Racheversprechen abzunehmen. ber Hongkong ist groß, seine Sitten sind dem Senior-Killer so fremd wie seine Verbrecherkartei - weshalb er Kwai (Anthony Wong Chau-Sang) und dessen Team anheuert, um mit ihm gemeinsam das Kartell zur Strecke zu bringen. Für Costello steht fest, dass sie zahlen müssen - koste es, was es wolle...

In "Vengeance: Killer unter sich" steht vor allem eines im Vordergrund: Die choreographierte Spannung von Regisseur Johnny To: Jede erdenkliche Szene ist spürbar bis ins letzte Detail geplant, vor allem weil auf hartes Hin und Herschneiden verzichtet wurde. Statt dessen lässt To die Kamera länger auf die schnittigen Akteure gerichtet und schafft somit einen visuelles Statement der Spannungskurve, die sich unweigerlich nach Oben katapultiert. Man spürt förmlich die Unruhe der Figuren, weil sie wissen, dass bereits in wenigen Sekunden die nächsten Pistolenschüsse fallen werden. Dieser Suspense ist einzigartig, Johnnie To drückt den Zuschauer unweigerlich in den Sitz, vielleicht sogar hindurch. Dann lässt der Regisseur einfach die Zügel los und löst ein wildes kugelartiges Gewitter aus...bis der Raum verstummt. Die choreographierte Spannung erinnert auch stark an gewollter Pose an übertriebener Coolness. Doch sie passt perfekt in Tos durchdachter Idee, was er sich unter Filmemachen vorstellt und gibt ihm durch diesem Gewollten einen zusätzlichen eigenen Touch. Vor allem wirkt der Film- getrieben durch seine Action- besonders lebhaft, macht sich auch selbst Gedanken, über all die sinnlosen Tode.

Tos visuelles Geschick reißt unweigerlich mit, er kann selbst die banalsten oder vorhersehbarsten Dinge interessant darstellen. Vor allem wirkt seine Inszenierung insgesamt mehr als glaubwürdig und bodenständig, weil er sich gerne auf die Fersen seiner Charaktere haftet, sie nicht loslässt, aber sie nicht mit Samptpfötchen behandelt, sondern sie vor harten, unkontrollierten Hürden stellt - und zur Not sterben sie, aber mit einem Lächeln im Gesicht. Was den Film aber durchaus auch hervorhebt, sind gewisse Ideen in der Charakterisierung der Hauptfigur, die seinen Weg in diesem Werk erst zu einer spannenden Reise machen. Es wird nicht besonders viel geredet in "Vengeance: Killer unter sich". Höchstens das Nötigste. Den Rest besorgen die Waffen. Die Storyline ist dabei einfach gehalten. Jedoch verbirgt sich gerade darunter ein großer Schatz an echter Poesie, wie man es besonders in Actionfilme fast nirgendwo mehr finden kann. Die Charaktere sind zunächst etwas schwer auszumachen. Auf welcher Seite stehen sie? Was ist ihre Agenda? Doch je länger der Film läuft, desto mehr entdeckt man hinter den Killern auch ihre menschliche Seite. To eröffnet dem Zuschauer plötzlich die Möglichkeit in sie hinein zu sehen, weil er ihnen auch - beispielsweise beim spontanen Essen - tatsächlich auch Zeit gibt eine andere persönliche Seite, wie nur den typischen Auftragskiller, zu zeigen.

Der Film ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie man eine totgetretene Story einfach wieder auf die Beine stellt und sie mit visuellem Genuss bestückt und sie charakterlich so darstellt, als wenn man glauben würde, dies sei zum ersten Mal erzählt worden. Johnny Hallyday als gealterter Ex-Auftragskiller macht Spaß und Johnnie To's Inszenierung ist mal dreckig, mal kreativ, aber immer kompetent. Großartig.

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Koch Films

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