Im Jahr 1535 sucht der spanische Conquistador Tomás nach dem Baum des Lebens, der am Jungbrunnen im Reich der Maya wachsen soll, um dessen Saft seiner geliebten Königin Isabel zu bringen, um sie vor dem Tod zu bewahren.
In der Gegenwart versucht der Wissenschaftler Tommy Creo verzweifelt mit Hilfe von Pflanzenextrakten aus dem Regenwald Guatemalas ein Medikament zu entwickeln, um seine Frau Izzi vor dem Tod durch einen Hirntumor zu retten. Das Präparat entfaltet erstaunliche Wirkungen, ist aber noch nicht das erstrebte Heilmittel. Izzi hat mittlerweile ein Buch geschrieben, das die Geschichte des Conquistadors Tomás erzählt. Das Buch ist allerdings noch nicht fertig: Tom soll das letzte Kapitel ergänzen. Erst im Jahr 2500 erhält Tommy, nach einer fantastischen, in die Transzendenz führenden Reise durch das Raum-Zeit-Kontinuum in einer großen Blase, Antworten auf seine Fragen. Diese inspirieren ihn, einen in der Blase wachsenden Baum (wieder eine Inkarnation Izzis) zu dem sterbenden Stern Xibalbá zu bringen, der nach den Vorstellungen der Maya ein Ort im Jenseits ist, an dem Tote wiedergeboren werden können...
Darren Aronofskys "The Fountain" mag auf den ersten Blick höchst verwirrend und schwer greifbar sein, auf den zweiten ist er einer der menschlichsten und nachvollziehbarsten Filme, die es gibt. "The Fountain" ist dabei ein sehr anspruchsvoller, bildgewaltiger Film, den man nicht einfach mal so nebenbei oder so zwischendurch anschauen kann. Hier geht es um Kernfragen des menschlichen Daseins, um Liebe, Tod, die Sehnsucht nach dem ewigen Leben und die Zerbrechlichkeit menschlichen Seins.
Um seine über alles geliebte Frau Isabel "Izzy" (Rachel Weisz) vor dem nahenden Tod durch eine schwere Krankheit zu retten, begibt sich Tomas / Tommy / Tom Creo (Hugh Jackman) auf eine Reise, die ihn durch Raum und Zeit führt. Eine Suche nach der Quelle des Lebens, einem Heilmittel. Diese Reise schickt ihn in die Vergangenheit, wieder zurück in die Gegenwart und in eine weit entfernte Zukunft. Auf dieser Reise eröffnt sich Tom eine in sich schlüssige Sicht auf die oft unvermeidlichen Dinge, die das menschliche Leben bereithält: zu akzeptieren, dass man den Tod früher oder später annehmen und letzten Endes loslassen und den nahe stehenden Menschen gehen lassen muss, so schwer dies auch sein mag. Das ewige Leben führt schließlich in die Erlösung und genau diese Erkenntnis wird für Tom am Ende zur Gewissheit, so dass er Frieden mit sich und dem Schicksal schließen kann.
Ursprünglich wollte der Regisseur Darren Aronofsky "The Fountain" mit Brad Pitt und Cate Blanchett in den Hauptrollen drehen. Vorgesehen war ein Budget von 75 Millionen Dollar. Pitt verließ jedoch das Projekt, nachdem es zwischen ihm und Aronofsky zu kreativen Differenzen kam. Die Dreharbeiten wurden daraufhin zwischenzeitlich eingestellt. Nachdem Darren Aronofsky das Drehbuch umgeschrieben hatte, wurden die Arbeiten an dem Projekt wieder aufgenommen, allerdings mit der Hälfte des ursprünglichen Budgets. Hugh Jackman und Rachel Weisz übernahmen, für eine geringere Gage, die Hauptrollen. Die Spezialeffekte für die Weltraumszenen entstanden nicht am Computer, sondern wurden mittels Makrofotografie erstellt. Aronofsky filmte hierfür die chemischen Reaktionen unterschiedlicher farbiger Flüssigkeiten in einer Petrischale. Der Regisseur wollte bewusst keine Computereffekte benutzen, damit der Film zeitloser aussieht.Die bildhafte Symbolik, die überwältigende visuelle Optik und das
schwer verdauliche Thema ergänzen sich in "The Fountain" optimal zu
einer überwältigenden Einheit, die oft nah an die Substanz geht und den
Zuschauer zu Gedanken anregt, die er sehr oft verdrängt, da sie mit der
eigenen, unvermeidlichen Sterblichkeit und Endlichkeit verbunden sind.
Der Streifen ist wunderschön und gleichzeitig unendlich traurig. Bangen
und Hoffen liegen nah beieinander. Durch die verschachtelten
Zeitebenensprünge wird man aber wohltuend von seiner eigenen Melancholie
und Furcht abgelenkt, da man mehr damit beschäftigt ist, der nicht
gerade unkomplizierten Handlung zu folgen als sich mit dem eigenen
Weltbild, dem Leben und der Angst vor Tod und Verlust
auseinanderzusetzen. Noch nie wurde der Kreislauf der Natur so
metaphorisch, fantasievoll und bildgewaltig übermittelt wie in diesem
Film.
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen