Freitag, 18. März 2022

Master (2022)

https://www.imdb.com/title/tt11286210/

Gail Bishop (Regina Hall) hat es geschafft: Sie ist die erste Dunkelhäutige, die an dem Ancaster College die Position des Masters innehat. Für sie steht damit fest, dass sie sich für die Belange von Minderheiten einsetzt, die es an die Institution verschlagen hat. Zu diesen zählt auch Jasmine (Zoe Renee), die ganz neu an der altehrwürdigen Einrichtung ist. Leicht ist der Einstieg nicht, trotz ihres Talents. Immer wieder kommt es zu Schwierigkeiten, beispielsweise mit ihrer Professorin Liv Beckman (Amber Gray), die ihr den Aufenthalt verleiden. Und dann ist da noch das Gerücht, dass es in ihrem Zimmer spuken soll, seitdem sich darin vor vielen Jahren jemand das Leben nahm...

Vermutlich deutet bereits der Titel "Master" auf die Art des Horrors hin, der den afroamerikanischen Darstellerinnen hier widerfährt. "Master" greift einige der immer aktuellen Themen wie Rassismus und Gleichberechtigung auf und mit Regina Hall in der Titelrolle hat er eine absolut atemberaubende Hauptdarstellerin gefunden. Das starke Spielfilmdebüt von Autorin und Regisseurin Mariama Diallo ist zudem ansprechend fotografiert und interessant spannend. Dieser Horror-, Thriller- Drama-Genre-Hybrid muss zudem den Vergleich mit Jordan Peeles "Get Out", der irgendwie auf der Hand liegt, nicht scheuen - und ist trotzdem eine ganz andere Art von Geschichte. 

Regina Hall liefert eine intensive und einprägsame Darstellung ab, die hoffen lässt, sie in vielen weiteren Genrefilmen zu sehen. "Master" könnten einige Zuschauer nur als einen weiteren "Woke"-Film abtun. Und ja, er zeigt einige sehr reale und immer noch aktuelle Probleme mit systemischem Rassismus und Ungleichheit auf vielfältige Weise auf. Solange einige (viel zu viele) Menschen darauf bestehen, diese Themen zu verschlafen, sind "Woke-Filme" aber sehr wichtig und notwendig. Die Universität, die nach außen hin mit Diversität wirbt, heißt solche Menschen auch herzlich willkommen. Doch dieser Mensch darf nicht anders sein und das ist die bittere Ironie, die dem Zuschauer in "Master" immer und immer wieder vor Augen geführt wird.

Für Horrorfans sei gesagt, dass auch Elemente des Übernatürlichen im Spiel sind. Es handelt sich also durchaus um einen "echten Horrorfilm", doch die übernatürlichen Elemente (ob real oder eingebildet) sind für die Grundaussage des Films nicht wirklich notwendig. Der Horror, der sich im wirklichen Leben abspielt, ist schon schlimm (im Sinne von gruselig) genug. Subtil ist der Film dabei nicht. Der Film glänzt und funktioniert am besten, wenn der psychologische Horror im Vordergrund steht und nicht irgendetwas Übernatürliches. Auch wenn der Film nicht ganz so stark ist, wie man es sich gewünscht hätte (in Bezug auf die Erzählweise), ist es dennoch ein verdammt gutes Spielfilmdebüt von Autorin und Regisseurin Mariama Diallo. 

7/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: amazon Video

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