Guy (Gael García Bernal) und Prisca (Vicky Krieps) sind mit ihren Kindern Trent (Nolan River) und Maddox (Alexa Swinton) im Urlaub und freuen sich auf einen Tag an einem versteckten, abgelegenen Strand. Ganz für sich haben sie das Meer zwar nicht, denn schon bald tauchen andere Menschen am Strand auf, doch das erweist sich bald als ihr geringstes Problem: Beim Schwimmen findet der junge Trent die Leiche einer Frau, die nur wenige Augenblicke später schon komplett skelettiert ist. Und auch die Kinder werden plötzlich sehr schnell älter, wovon nicht nur Trent (jetzt: Alex Wolff) komplett verstört ist. Wie es scheint, altern alle, die sich am Strand aufhalten, rasend schnell. Spätestens am nächsten Morgen, so ist es zu befürchten, werden die meisten Strandurlauber tot sein. Und das Schlimmste ist: Es scheint kein Entkommen aus dieser verstörenden Beschleunigung zu geben...
M. Night Shyamalans Mystery-Thriller "Old" blieb leider den Kritikern im Halse stecken. Moniert wurde die Verarbeitung der bizarren Comic-Vorlage, bei der der Regisseur alles frivol-grenzwertige entfernte und es mit einer Twist-Rahmenhandlung umsäumte. Nun, man kann auch ruhig zugeben, dass "Old" nicht der beste Shyamalan-Film ist. Zu viele Logikfehler werden dem Zuschauer schlicht als gegeben vor den Kopf geschlagen. Spätestens nach der Hälfte des Films, wenn auch dem letzten Zuschauer klar ist, dass die Protagonisten in einer Fast-Forward-Zeitfalle festsitzen, fragt man sich doch, warum sich Wunden innerhalb von Sekunden schließen, Haare und Fingernägel aber stets sauber und unangetastet in ihrer bisherigen Form verweilen - mal abgesehen von den Veränderung, die durch das Wachstum der Kinder entstehen. Vermutlich hätte der Film dann "Hairs & Nails" gehießen, denn das wäre dann wahrscheinlich das größte Problem der Hauptdarsteller.Doch davon ab ist "Old" eigentlich nicht wirklich schlecht. Hätte Shyamalan eben diese Logikfehler nicht eingebaut, wäre vermutlich jedem Charakter, der den mysteriösen Strand betritt sofort aufgefallen, dass hier was mächtig schnell schief läuft. Okay. Nehmen wir so hin, denn die Hauptdarsteller machen insgesamt einen guten Job, obwohl keiner von ihnen ganz besonders heraussticht und sie mancher Situation nicht so schnell auf die Schliche kommen wie der geneigte Zuschauer. Das alles ist ansprechend fotografiert und mit ebenso unaufdringlicher Geräuschkulisse untermalt. Shyamalan setzt mehr auf den Off-Screen-Thrill, von Horror mag man hier nicht sprechen, auch wenn die eine oder andere Szene nur etwas mehr blutig ist. Die vermutlich erschütterndste Szene spielt sich auch nur in den Köpfen der Zuschauer, die selbst Kinder haben, ab."Old", und das kann man ruhig sagen, ist nicht Shymalans bester Film. Aber er ist beileibe auch nicht so übel, wie er von der breiten, öffentlichen Kritik gemacht wird. Sicher, die Story hat ihre Tücken und Löcher, doch wenn man sich darauf einlassen kann, unterhält "Old" mit seiner Grundprämisse und der Freude am puren Voyeurismus des Zuschauers auf ganzer Linie, ohne zu viel Leerlauf zu bieten.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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