In einer Spinnerei in einer kleinen Provinzstadt der USA ereignet sich ein grausamer Todesfall. Obwohl das alte Gemäuer von unzähligen Ratten bevölkert wird, kann der skrupellose Geschäftsführer Warwick (Stephen Macht) durch Bestechung verhindern, dass die Fabrik geschlossen wird. Der Kammerjäger Tucker Cleveland (Brad Dourif) und sein Hund Maxi sollen der Plage ein Ende machen. John Hall, der Nachfolger des Verstorbenen, und einige andere Mitarbeiter bekommen den Auftrag den Keller auszuräumen, der schon seit Jahrzehnten als Abstellraum genutzt wird und nun ein neuer Arbeitsbereich werden soll. Dabei stoßen sie auf eine alte Falltür, die in ein bislang unterirdisches Labyrinth führt, dass offenbar schon seit einem Jahrhundert nicht mehr betreten wurden. Noch ahnt keiner der Männer, was dort unten auf sie lauert...
Der Film "Nachtschicht" kommt allgemein ziemlich schlecht weg bei Kritikern, Fans und dem Meister des Horrors, Stephen King, selbst. Aber "Graveyard Shift" ist gar kein schlechter Horrorfilm. Er läuft zwar nach Schema F ab, bietet aber ein kontinuierlich gutes und für die Neunziger typisches Horrorfeeling. Ja, die (wirklich recht kurze) Kurzgeschichte Kings musste dafür natürlich auf ca. 90 Minuten aufgepumpt werden und zahlreiche Punkte der Handlung wurden wohl nicht nur dafür geändert. Aber man bekommt eine ziemlich einmalige Atmosphäre geboten, unter anderem eine Location in einer völlig ekligen, maroden, halb überfluteten, heruntergewirtschafteten, rattenverseuchten Spinnerei, direkt neben einem uralten Friedhof. In der Friedhofsschicht, arbeiten auch dementsprechende Mitarbeiter, die von gut ausgewählten Schauspielern (unter anderem David Andrews, Kelly Wolf oder Stephen Macht) dargestellt werden. Selbst Brad Dourif als Rattenfänger gibt eine herrlich überbordernde Figur zum besten. Die Story ist vorhersehbar, aber durchgehend spannend und atmosphärisch. Die Animationen sind zeitgemäß ansprechend und das Grauen wird derart dezent visualisiert, das es selbst für die größten Nörgler nichts großartig zu beanstanden geben sollte. Und ein wenig kristallisiert sich heraus, das unter den Filmen nach Vorlagen Kings, die man nur selten zu sehen bekommt, doch einige, kleine Perlen versteckt sind.
7,5/10
Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im auf 111 Stück limitierten Mediabook.
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