Freitag, 20. Oktober 2017

Divergent - Die Bestimmung: Divergent (2014)

http://www.imdb.com/title/tt1840309/

Das Chicago der Zukunft ist abgeschnitten von der Außenwelt und die Menschen werden entsprechend ihrer Eigenschaften in fünf unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Sie heißen Ferox (die Furchtlosen), Altruan (die Selbstlosen), Cadnor (die Freimütigen), Ken (die Gelehrten) und Amite (die Friedfertigen). Wenn die jugendlichen Bewohner 16 Jahre alt werden, bekommen sie die einmalige Möglichkeit, ihre Fraktion zu wechseln. Beatrice Prior (Shailene Woodley) ist in der Altruan-Fraktion aufgewachsen, war aber nie ganz zufrieden damit. Bei ihrem Eignungstest erhält sie allerdings ein außergewöhnliches Ergebnis: Mit ihren Charaktereigenschaften passt sie zu drei Fraktionen – damit ist sie eine „Unbestimmte“. Die gelten als gefährlich für den gesellschaftlichen Frieden und werden deshalb unter dem Kommando der skrupellosen Jeanine Matthews (Kate Winslet) gejagt. Beatrice muss fortan ihre wahre Identität verbergen und sich für eine Fraktion entscheiden. Während Beatrice ihrem Trainingsleiter Four (Theo James) immer näher kommt, macht Konkurrent Peter (Miles Teller) der jungen Frau das Leben zur Hölle...

Ähnlich wie die "Tribute von Panem" bewegt sich auch "Die Bestimmung: Divergent" als Jugendroman-Verfilmung mit negativer Utopie-Attitüde in etwa gleichen Gefidlen. Diese Filme haben ja zur Zeit Hochkonjunktur. Alle wollen vom "Panem"-Kuchen ein Stück abhaben. So ist der überlange Action-Sci-Fi-Blockbuster "Die Bestimmung" nur ein weiteres Zielgruppen-Vehikel, das sein jugendliches Publikum dort abholen möchte wo es angeblich steht, mit ihren Sehnsüchten, Unsicherheiten und Lebenswirklichkeiten.


Die Grundidee, die zugegebenermaßen durchaus Parallelen zu vorgenanntem Film aufzuweisen hat, weiß prinzipiell erst einmal zu überzeugen. So wird in der ersten halben Stunde auch auf eine dichte Atmosphäre gesetzt, die ein Ambiente schafft, dass den Zuschauer gespannt bei der Sache werden lässt. Das Ganze wird dann noch von einer großartigen Besetzung gekrönt, vor allem Shailene Woodley und Miles Teller überzeugen. Kate Winslet fühlt sich ein wenig unterfordert an, gern hätte man von ihr mehr gesehen. Doch nach der ersten halben Stunde schwächt die Story aber deutlich ab. So kann der Plot nicht mehr so recht überzeugen, bzw. wird ein wenig monoton und auch die Inszenierung wirkt streckenweise mehr und mehr fahrlässiger.


So löst sich die Anfangs so dichte Atmosphäre nahezu in Luft auf und auch der Soundtrack ebbt in stoische Klangwelten ab, die vielleicht anfangs noch gut einleiten, gegen Ende hin aber auch mehr und mehr gewöhnlich klingen und die Szenerie geradezu beiläufig untermalen. Das ist eigentlich nicht schlecht, aber hier fällt es besonders negativ auf. Im Sinne von "gewollt und nicht gekonnt". So werden verschiedene Remixe von aktuellen Chart-Hits verwendet, was leider ziemlich einfallslos wirkt.

Zudem bekommen viele Charaktere auch nicht genügend Raum, um sich zu entwickeln. Dadurch verliert man sie schnell aus dem Sinn und kann hat kaum einen Protagonisten, mit dem man sich identifizieren kann. Durch diese wenigen, jedoch grundlegenden, Schwächen wirkt besonders die zweite Hälfte des Filmes relativ langatmig. Zusammenfassend weist "Divergent" durchaus gute und sogar recht spannende Ansätze auf, kann diese jedoch nicht weiter ausbauen. Ebenso ist es mit dem romantischen Unterton, der den Film umhaucht, so stimmt zwar die Chemie zwischen Woodley und James, sie wird jedoch nicht weiter vertieft, sondern bleibt stets oberflächlich. Unterm Strich kann man nur bedingt eine Empfehlung für "Divergent" aussprechen. Er hat durchaus seine Momente und gerade das erste Viertel ist sehr stark. Schade, dass das Ganze dann ein wenig im Sande verläuft, so dass am Ende kein vollends gelungener Eindruck zurückbleibt.

6/10

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