http://www.imdb.com/title/tt0120877/
Valek, der Meister aller Vampire, steht kurz vor dem totalen Triumph. Endlich weiß er, wo sich das goldene Kreuz befindet, jenes jahrhundertealte Artefakt, welches es den Blutsaugern ermöglicht, dem Sonnenlicht zu trotzen. Die einzigen, die Valek und seine Artgenossen jetzt noch aufhalten können, sind Jack Crow, geheimer Vampir-Beauftragter der katholischen Kirche, und sein dreiköpfiges Team...
Ein Horror(-Vampir-)film im Westerngewand? Tja, "Leider geil"- in diesem Fall trifft ausnahmsweise mal diese
abgedroschene Phrase den Nagel auf den Kopf. Was für ein schlechter
Film. Was für ein geiler Film. Hier ist John Carpenter ein kleines Meisterstück gelungen, der zwar im Windschatten
von "From Dusk Till Dawn" mitfährt, aber seine ganz eigene Note hat.
Dabei schien es Ende der Neunziger Jahre nicht gut bestellt zu sein um John Carpenter.
Der Alt-Meister drehte mittlerweile was er wollte, aber seine Filme
hatten immer weniger Erfolg an der Kino-Kasse. Umso erstaunlicher, dass
ausgerechnet "Vampires" wie eine Flucht nach vorn wirkt. Und was für
eine! Hier verbindet Carpenter wieder einmal seine Vorlieben und erzählt
seine eigene Blutsauger-Saga im Western-Ambiente. Alle Coolness, die "Blade" gerne hätte,
aber spätestens die Sequels nicht haben (wenn man mal von Kris
Kristoffersen absieht) haben die "Vampires" und ihre Jäger bei John
Carpenter.
Staubtrocken und
dreckig ist die Umgebung, ebenso wie die Sprüche der Macho-Vampir-Jäger.
Hervorragend ist dabei die Wahl eines James Woods als deren Anführer. Seine Figure des Jack
Crow macht, dank seiner Abgebrühtheit, den
markanten Sprüchen und dem unbändigen Trieb zur Jagd, einfach Laune und jedem anderen Vampirjäger gehörig Konkurrenz. Begeleitet wird er
von Daniel Baldwin, der hier mal einen größeren Auftritt absolvieren
darf und Sheryl Lee als gebissener Kompass zum Obervampir. Auf der Gegenseite gibt Thomas Ian Griffith den Oberfiesling und mit Maximilan Schell wird der Besetzungs-Coup herrlich abgerundet.
Eine sehr illustre Runde also, die sich hier wenig zimperlich an die
Gurgel geht.
Für "Vampires" durften die Effekt-Leute tief in der
Trick-Kiste wühlen. Hier gibt es keine romantisch angehauchten
Vorstellungen vom Blut-Verlust zu bestaunen. Körperteile werden
gewaltsam entrissen, Menschen geteilt, Pfähle auf die altmodische Art in Vampir-Herzen
gerammt. Das macht ebenso Laune, wie es auch ganz spannend umgesetzt
wurde. Der Plot ist natürlich allbekannt von vorherigen Vampirfilmen. Jedoch
wurde dieser Streifen mit einer Prise Ironie gepickt und macht ihn
deshalb um so sehenswerter. "Vampires" darf auch durchaus als Carpenters gelungenen Abgesang auf die Neunziger
angesehen werden. Ein höchst amüsanter und unterhaltsamer Film.
8/10
In der "John Carpenter Collection" erschien der Film als "NO.3" im schicken und limtierten "2-Disc Limited Edition" Mediabook.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen