http://www.imdb.com/title/tt0343818/
2035: Nahezu in jedem Haus finden sich intelligente Roboter der
NS4-Reihe, die bei alltäglichen Arbeiten helfen: Einkaufen, kochen, mit
den Kindern spielen... Doch ihre Intelligenz ist eben "nur" simuliert.
Um zu verhindern, dass irgendwann ein Roboter einen Fehler begeht und
eine folgenschwere Entscheidung trifft, hat Dr. Alfred Lanning (James
Cromwell) die drei Gesetze der Robotik geschaffen. Gesetz Nummer eins:
Kein Roboter darf einem menschlichen Wesen Schaden zufügen oder
zulassen, dass einem menschlichen Wesen durch seine Untätigkeit Schaden
widerfährt. Gesetz Nummer zwei: Ein Roboter hat dem Befehl eines
Menschen Folge zu leisten, außer er verstößt dadurch gegen Gesetz Nummer
eins. Gesetz Nummer drei: Ein Roboter muss seine eigene Existenz
schützen, außer er verstößt dadurch gegen eines der ersten beiden
Gesetze. Noch nie kam es in der Geschichte der Roboter zu irgendeinem
unerwünschten Zwischenfall. Bis heute. Denn ausgerechnet Dr. Lanning
kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben. Zuerst deutet alles auf
einen Selbstmord hin, doch Lennings hinterlässt am Tatort ein Hologramm.
Das richtet sich ausgerechnet an Detective Del Spooner (Will Smith),
der Roboter hasst. Er beginnt seine Ermittlungen und gerät schnell in
Lebensgefahr...
Einige Filme brauchen meistens einen zweiten Anlauf, um bei der
Handlung etwas besser durchzublicken bzw. um den Plot und die Aussage
des Films überhaupt zu verstehen. Beim Science-Fiction Genre kommt zudem
noch eine Portion Utopie hinzu und schon laufen die Spekulationen
heiss. Man könnte nun "I, Robot" vieles vorwerfen, zum Beispiel Posthumanismus, einen arg unpassenden Shia LaBeouf, oder einen allzusehr konstruierten Plot. Für mich ist er
jedoch insofern sehr interessant und außergewöhnlich, dass er (wie
zuletzt "Interstellar" oder "Per Anhalter durch die Galaxis") einen von wenigen
Science-Fiction-Filmen des 21. Jahrhunderts darstellt, die tatsächlich
noch einen Wert innerhalb ihres Genres haben, anstatt lediglich zur
Unterhaltung zu dienen oder mit neuen Effekt-Maßstäben zu beeindrucken.
"I, Robot" will also grundsätzlich ein actiongeladener Thriller
sein, entwickelt sich aber dann zunehmend zu etwas mehr als bloße
Popcornunterhaltung, weshalb er bei der ersten Sichtung das eine oder andere
Fragezeichen zurück lassen könnte. Schließlich wirft er
einen interessanten Blick auf die in der Science-Fiction-Literatur
bedeutsamen Asimov'schen Gesetze und setzt sich neben ethischen Fragen
in Bezug auf Rechtfertigung von Straftaten mit der Philosophie hinter
Robotik und den immer menschenähnlicher werdenden Maschinen auseinander.
Das wird in stark arragierten Szenen sehr gut und beeindruckend zum
Ausdruck gebracht, das Drehbuch wirkt intelligent und die Story hält die
ein oder andere Überraschung bereit. "I, Robot" könnte im Endeffekt auch nicht die
Antworten liefern, die man sich unter Umständen wünscht oder sogar erwartet, vielmehr wirft er
Fragen auf, die im zunehmend technologisierten Alltag auf Dauer nicht
mehr ignoriert werden können. Für 2004 schon eine richtig schöne Vision. Die Auseinandersetzung mit Fragen wie "Wie
menschlich kann eine Maschine sein?" oder "Was unterscheidet den Menschen
grundsätzlich von der Maschine?" - die im Übrigen häufig in
Science-Fiction-Filmen gestellt wird - bietet auch hier genügend
Diskussionsstoff.
Mit der Message "Auch Maschinen können Gefühle haben" muss natürlich
nicht jeder einverstanden sein, dass angeblich jede Form von Technologie
eine gewissen Drang zur Selbstbestimmung entwickelt und daher wie ein
Mensch behandelt werden muss, finde ich selbst ziemlich weit hergeholt
und arg übertrieben, weshalb ich auch sehr gut nachvollziehen kann, wie man den Film
nicht mögen kann. Jedoch handelt es sich hier meiner Meinung nach wie
schon gesagt ja trotzdem "nur" um Science-Fiction und keine der Realität
entsprechende Feldstudie.
"I, Robot" legt lediglich die Möglichkeit dar,
stellt die Frage: "Was wäre, wenn..." und liefert damit ein
Gedankenexperiment, bei dem man sich fragen kann, wie man wohl selbst zu
so einer Thematik steht und ab wann etwas möglicherweise als fühlendes
Wesen gelten kann. Die Antwort scheint der Film zwar aufzudrängen, ist
aber, so wie ich das sehe, jedem selbst überlassen. So denke ich, dass auch wenn "I, Robot" bei weitem nicht die atmosphärische Klasse
eines "Blade Runner" besitzt, er umso mehr auf technischer Ebene
und mit einem einmal mehr hervorragenden Will Smith punkten kann. Die hier besprochene Fassung in 3D ist konvertiert. Ganz klar. Allerdings bietet sie gegenüber der "herkömmlichen" Kinofassung einen grandiosen Vorteil: das Bild ist von 2,35:1 auf 1,78:1 geöffnet worden. Somit hat man nicht nur einen (überaus gelungenen) 3D-Effekt, sondern auch noch mehr Bildinformationen, wo einst schwarze Balken waren. Das gibt glatt noch einen halben Punkt mehr!
8/10
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