http://www.imdb.com/title/tt1971325/
In der Zukunft steht die Welt endgültig am Rande einer ökologischen
Katastrophe. Gleichzeitig ist die Menschheit so weit entwickelt, dass
sie künstliche Intelligenzen und Roboter erschafft. Jacq Vaucan (Antonio
Banderas) ist Versicherungsagent bei ROC, dem Konzern hinter der
Schöpfung jener Maschinen, und untersucht routinemäßig einige Fälle von
Roboter-Fehlfunktionen. Als er feststellt, dass diese auf mutwillige
Manipulation zurückführen sind, stößt er auf Dinge, die das Schicksal
der Menschheit verändern könnten. Was ist, wenn Maschinen sich selbst
reparieren, ihre eigene Programmierung ändern? Es könnte dazu führen,
dass sie auch ein eigenes Bewusstsein entwickeln. Doch diese Vorstellung
ist für die Menschen, die mittlerweile von Robotern umgeben leben,
derart beängstigend, dass entsprechende Gegenmaßnahmen unausweichlich
scheinen...
Im Jahre 2044 ist die Erde eine radioaktive Wüste, nachdem
Sonneneruptionen sie verbrannt und 99,7% der Menschheit dahingerafft
haben. "Autómata", ein Film des Spaniers Gabe
Ibáñez, greift mal wieder einThema auf, welches Regisseure schon seit Jahren beschäftigt und nicht loszulassen scheint: die Erde nach der Apokalypse, die Menschheit auf ein Minimum reduziert und die einzige Hoffnung auf Überleben sind Maschinen, die sich im radioaktiven wüstengleichen Teil der Welt fortbewegen können und so für das Überleben der verbleibenden fleischlichen Komponente sorgt. "Autómata" erinnert anfangs stark an "Blade Runner" mit einer Megacity, dreckig, grau, überflutet von dreidimensionalen Projektionen, flackernden Halogenröhren und deprimierenden, von der Sonnenstrahlung kläglich geschützten Häusern. Kaum sieht man Menschen auf den Straßen, Tristess und Endzeitstimmung wurden beinahe perfekt transportiert. Aber da sind dann ja noch die Maschinen.
In "Autómata" werden die alltäglichen stumpfen Arbeiten von den Autómatas verrichtet, Robotern, die von der ROC Corporation erstellt werden. Damit
diese nicht auf die Idee kommen, die Weltherrschaft zu übernehmen,
schnitt man sich eine Scheibe von Asimov ab und stattete die
Maschinen mit zwei unveränderlichen Sicherheitsprotokollen aus:
sie dürfen keinem Lebewesen Schaden zufügen (bzw. müssen Schaden an
Lebewesen aktiv verhindern) und sie dürfen keine Änderungen an anderen Autómata
vornehmen (also auch keine Reparaturen). Das erinnert schon sehr an "I, Robot", wenn auch in abgewandelter Form.
Würden diese Protokolle nun immer
so funktionieren, bräuchte man den Film nicht, doch das tun sie eben nicht
und so stürzt sich der Versicherungsagent Jacq Vaucan (Antonio Banderas)
widerwillig in ein Abenteuer, das den Lauf der Menschheit verändern
könnte. Jedenfalls lässt einen der Film das glauben, jedoch werden die
Konsequenzen dem geneigten Zuschauer nie wirklich klar und so erscheinen die
Handlungen diverser Charaktere, insbesondere derer, die die
intelligenten Roboter und Jacq schon bald jagen, als schlicht
irrational. "Autómata" hat aber einen entscheidenden Vorteil und der heißt hier Antonio Banderas, der einen grandiosen Hauptdarsteller abgibt, die düstere Stimmung oft sehr passend und ansprechend transportiert und somit einer seiner besten Rollen der letzten Jahre abliefert. Der Film beschäftigt sich natürlich wieder mit den drei großen Fragen: "Was ist das Leben?" "Was
ist Bewusstsein?" "Wohin führt uns der Weg auf dieser Erde?" und dabei hält er sich sicherlich für außerordentlich
intelligent, doch es gibt hier keine Ansätze, mit denen sich nicht
bereits andere Filme ausführlich beschäftigt hätten.
So ahnt
man eigentlich die ganze Zeit, wohin die Reise geht und die angeblichen
Wendungen überraschen wohl nur absolute Genre-Neulinge. Belohnt wird
man dafür einer
sehr starken Filmoptik und bedenkt man, dass hier nur ein Bruchteil des
Budgets von Filmen wie bei "I, Robot" oder "CHAPPiE" zur Verfügung stand, muss man den
Hut vor dem Regisseur und dem Effekte-Team ziehen, jedoch nicht vor den
Drehbuchautoren, die Tiefe und vor allem Charakterentwicklung durch belanglose Aussagen abgedeckt haben wollen. "Autómata" ist trotzdem sehr sehenswert - gerade wenn man ein Faible für Geschichten dieser Art hat.
6,5/10
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