Im südafrikanischen Johannesburg wird die Polizeiarbeit in der nahen Zukunft weitgehend von Robotern erledigt. Deren Erfinder, der Ingenieur Deon Wilson (Dev Patel), arbeitet an einer Weiterentwicklung dieses Modells und schreibt eine Software, mit deren Hilfe die Roboter ein eigenes Bewusstsein entwickeln könnten. Davon will Deons Chefin Michelle Bradley (Sigourney Weaver) aber nichts wissen und ihm bleibt zur Weiterführung seiner Arbeit nichts anderes übriges als einen der Polizeiroboter (Sharlto Copley) zu entwenden, um sein Programm zu testen. Kaum ist ihm dies gelungen, wird ihm der Android jedoch gleich wieder abgejagt: Die Kleingangster Ninja (Ninja) und Yolandi (¥o-Landi Vi$$er) haben etwas ganz anderes mit dem Roboter vor, dem sie den liebevollen Namen "CHAPPiE" geben...
Wenn ein neuer Film von Neill Blomkamp in die Kinos kommt, bin ich dabei! Vor allem, wenn dazu noch die Protagonisten aus Mitgliedern einer meiner Lieblingsband ("Die Antwoord") besteht. Nun macht Blomkamp bei seinen Filmen ja fast immer das Gleiche: das Setting nimmt in Südafrika Platz (für meinen Geschmack immer eine sehr gute Wahl), die Akteure sind handverlesen und passen immer genau ins Szenario und es ist immer eine Zukunftsvision der dreckigeren Art. Schon bei "District 9" wurde man völlig geflasht, als sich der Film von einem sehr ruhigen Beginn zu einem actiongeladenen Spektakel mauserte, aber auch bei "Elysium" verstand es Blomkamp zu unterhalten.
Neill Blomkamp's dritter Spielfilm bringt also keine wirklich neue Geschichte auf den Tisch, wie es sein Erstling "District 9" tat. Aufgrund seiner arg durchschaubaren ersten Hälfte und der schon fast zu aufdringlichen Darstellung des Gangsters Ninja (und der nicht gerade subtilen Werbung für die Band), sowie die teils stumpfen und auch arg unglaubwürdigen Charaktere, konnte mich "CHAPPiE" anfänglich nicht
begeistern oder groß mitreißen. Dafür ist auch die Thematik über
künstliche Intelligenz und mitfühlenden Robotern viel zu
durchschnittlich strukturiert - und letzten Endes kennt man dies bereits aus Filmen wie "I, Robot". Chappies charakteristische Entwicklung
ist dann aber einerseits sehr gut gelungen, doch andererseits bietet sie nichts Neues. Auch Sigourney Weaver spielt routiniert und gekonnt ihre Rolle. Jedoch
ist es vor allem Hugh Jackman's Charakter, welcher am interessantesten
ist und am meisten Tiefe beweist, auch wenn der erste Eindruck vielleicht
nicht ganz so scheinen mag. Was "CHAPPiE" etwas hinken lässt, ist lediglich seine flache Struktur. Er mag ein
anspruchsvoller Blockbuster sein, doch mehr als an der Oberfläche
kratzt er leider nicht. Auch weicht sich der Film selbst zu sehr auf. So wirft er die Frage auf, was
Bewusstsein wäre, um später die Frage doch einfach wieder unbeantwortet unter den Tisch fallen zu lassen.Neben diesen vielen viel zu einfach gestrickten Elementen, hat "CHAPPiE" aber dennoch überraschend viele positive Aspekte. Einerseits ist die Optik des Films einmal mehr absolut spitze. Solch grandiose Effekte erinnern stark an die großen Blockbuster und in noch größerem Maße auch an Blomkamps vorhergehende Werke. Und während Clinton Shorter im neunten Distrikt besonders viel Emotionen und Drama in den Soundtrack brachte, schafft es Hans Zimmer ein weiteres Mal eine gigantische Blockbustermusik zu kreieren, die mit ordentlich Power und gekonnt eingesetzten emotional betonten Themen der ultimativen Score für "CHAPPiE" ist. Die eingespielten Songs der Hauptakteure "Die Antwoord" tun ihr übriges.
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7/10
Exklusiv bei MediaMarkt gibt es den Film auch im Steelbook:




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