http://www.imdb.com/title/tt3148348/
Die frischgebackene Polizistin Rachel (Pollyanna McIntosh) steht kurz
vor ihrer ersten Nachtschicht in der verwahrlosten Polizeistation eines
kleinen schottischen Nests. Der Ort ist schon länger ein Sammelbecken
für ziellose, vergessene und verbitterte Menschen, die allesamt der
Meinung sind, dass sie eigentlich woanders hingehören und dass sich ihr
Leben mit nur ein bisschen Glück zum Besseren wenden würde. Doch als der
mysteriöse Fremde Six (Liam Cunningham) in dem Städtchen eintrifft,
wird alles noch viel schlimmer. Der Mann wird von der Polizei
aufgelesen, doch während er auf dem Revier festgehalten wird, übernimmt
er nach und nach die Kontrolle über den Verstand und die Seelen aller
Anwesenden und verwandelt die Polizeistation somit in die Hölle auf
Erden...
Mit "Let Us Prey" wirft Brian
O'Malley mit seinem ersten Film ein wahrhaft blutiges Höllenspektakel in die illustre Runde der neueren Horrorfilme. Irgendwo
zwischen reißerischem Terror-Film und düsterem Slasher-Movie (der teilweise sogar an die bekannten Slasher der 80er erinnert)
findet sich dieses Filmchen wieder. O'Malley zeigt eine unglaubliche Liebe zum Genre und möchte
augenscheinlich möglichst viel Hommage in seinen Film packen. Die - man könnte schon fast sagen - biblische Zitierwut ist
auch unüberseh- und hörbar. Trotzdem funktioniert der Film auf eine perfide
Weise sehr gut. Gewalteruptionen verpackt in einen bitterernsten Plot und das Ganze noch mit
genügend Pathos versehen. Stellenweise fühlt sich "Let Us Prey" an wie die verquerte Version eines modernen Märchens. Das Präsidium
wird zu einem Schauplatz unendlichen Grauens, welches sich in
verstörenden Bildern auf den Zuschauer entlädt.
Durch die atmosphärische Gestaltung und die Hingabe der einzelnen
Darsteller entwickelt der Streifen einen unangenehmen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Wie bei einem Autounfall schaut man immer wieder hin und fiebert mit. Die archaischen Figuren, der düstere Score und die tiefschwarzen
Bilder tun ihr Übriges dazu. Wenn man es zulässt, dann wird man hier in eine
Parallelwelt aus Schmutz, Sünde und unfassbarem Sadismus entführt. Klar, vieles wirkt konstruiert und der Spannungsbogen fällt
manchmal spürbar ab, aber der Faszination tut dies - auch dank der relativ kurzen Laufzeit von knapp 90 Minuten - keinen Abbruch. "Let Us Prey" ist ein gekonntes Genre-Verwirrspiel, welches sich vor anderen Genre-Vertretern nicht zu verstecken braucht.
Trotz (oder gerade wegen) des geringen
Budgets, baut der Film eine einnehmende Intensität auf, welche mich sehr
angenehm überrascht hat. Ein brettharter Schocker mit ordentlich Blut und Gekröse.
7/10
"Pierrot Le Fou UNCUT #4", so lautet der Editionsname des limitierten
Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung (SPIO/JK SU)
enthält:
Quellen:
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou
Poster/Artwork: Pierrot Le Fou
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