http://www.imdb.com/title/tt0206634/
Im Jahr 2027 hat die Menschheit die Fähigkeit der Reproduktion verloren.
Der jüngste Mensch starb soeben mit 18 Jahren. Im Angesicht ihres
Untergangs frisst sich Anarchie wie ein Geschwür durch die Gesellschaft.
Nationalistische Sekten bekämpfen sich in den dunkelsten Ecken Londons.
In diesem Inferno liegt es ausgerechnet an Theo (Clive Owen), einem
desillusionierten Regierungsagenten, das letzte Fünkchen Hoffnung zu
wahren. Sein einziger Freund ist der Althippie Jasper (Michael Caine),
der mit seiner Frau abgeschieden im Wald lebt. Theos monotones Leben
ändert sich schlagartig, als seine ehemalige Geliebte Julian (Julianne
Moore) auftaucht und ihn um einen Gefallen bittet: Er soll seine
politischen Beziehungen spielen lassen, um Transitpapiere für die junge
Kee (Clare-Hope Ashitey) zu besorgen, die dringend das Land verlassen
muss. Denn Kee sie schwanger - und damit in großer Gefahr...
"Children Of Men" vereint hoffnungsloses Zukunftszenario und beklemmenden
Kriegsthriller wie kaum ein anderer Film dieser Art. Den Terror, den die
Protagonisten durchleben, kriegt auch der Zuschauer zu spüren, wenn
andere Menschen überfallartig um ihr Leben kämpfen. Ein Dystopie-Thriller, der zwar in puncto
Realitätsnähe vielleicht nicht das allergrößte Paradebeispiel darstellt (gerade weil die Erklärungen für diese Weltunfruchtbarkeit eigentlich
nur am Rand thematisiert werden), aber durch seine Überraschungsmomente
besonders spannungstechnisch eine Menge zu bieten hat und durch sein
dreckiges Setting und seine oftmals beklemmende Kamerführung vorzüglich anzuschauen ist. Die Verfolgungsjagden sind hochspannend und technisch einwandfrei
gedreht und genau das sorgt dann neben den ruhigen Stellen, in denen man schon
darauf wartet, wann die nächste kaum zu bewältigende Situation auftritt,
für ziemliche Anspannung. Eine gut inszenierte Dystopie, die jedoch an oberflächig eingeführten
Charakteren krankt. Dabei macht lediglich Hauptdarsteller Clive Owen einen guten Job. Besonders
sympathisch, weil liebenswert verrückt, agiert auch Michael Caine,
der leider nicht ganz so viel Screentime bekommt, wie man sich das
rückwirkend vielleicht erhofft hätte. Alles in allem gelingt Regisseur Cuarón mit
diesem Thriller ein schöner Spagat zwischen düsterer Zukunftsmusik
und angsteinflößenden Kriegszuständen und das auch noch ziemlich
realistisch.
7,5/10
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