http://www.imdb.com/title/tt1641975/
Tommy Cowley (Aneurin Barnard)
lebt mit seiner hochschwangeren Frau in einem heruntergekommenem
Appartmentkomplex. Eines Tages wird das Paar von einer Gruppe
Jugendlicher angegriffen und nach der brutalen Attacke muss Tommy seine
neugeborene Tochter allein aufziehen. Durch die schrecklichen Erlebnisse
gezeichnet entwickelt Tommy eine extreme Angst vor freien Plätzen
(Agoraphobie), er fühlt sich verfolgt und verkriecht sich in seiner
Wohnung. Doch bald ist die gefährliche Gang auch noch nach seiner
Tochter her. Hin- und hergerissen zwischen seiner panischen Angst und
seinem Beschützerinstinkt muss Tommy nun alles geben, um in den
verlassenen Hochhausblock, der Citadel genannt wird, vorzudringen und
seine Familie zu retten. Wie soll ihm das nur gelingen, wenn er sich vor
allem fürchtet?
Der Horror-Thriller enfaltet seine Wirkung langsam, aber kompromisslos.
Im Mittelpunkt des blassen, beinahe farblosen Films steht die
Agoraphobie – die panische Angst davor,
das Haus zu verlassen und freie Plätze zu beschreiten - eingeleitet
durch ein brutales und traumatisches Erlebnis, das nicht lange genug her
sein kann. Mit herzzerbrechendem Realismus lässt Regisseur Ciaran Foy
sein Publikum mit Protagonist Tommy (eindrucksvoll: Aneurin Barnard) all
den Schmerz, die Panik und die Freude über jeden kleinen Schritt
miterleben. Die gut gesetzten Schockeffekte und die eine oder andere
blutige Szene, aber auch die immer tiefer gehende Furcht machen den Film
sehr sehenswert.
Dabei frisst sich hier die Gefahr von innen
nach außen. Ein ganzer Hochhausblock ist infiziert mit einem Virus.
Soziale enachteiligung äußert sich in einer vorurteilsbehafteten,
beinahe dämonischen Mutation, die die dunkle Seite der Kinder an die
Oberfläche bringt. Angst ist ihr Antrieb, sehen können sie nur die
Furcht anderer Leute und angezogen davon trifft es meist diejenigen, die
dies eh schon geahnt haben. Dabei werden die Monster-Kinder dermaßen
entmenschlicht, bis sie letzten Endes nur mehr für die Sache an sich
stehen. Das ist sehr furchteinflößend und spannend zugleich.
Doch der geplagte Antiheld weiß seine Urängste mit Liebe zu seiner
Tochter zu übertrumpfen, Symbole und Metaphern finden sich im Film in
vielen Szenen und legen über den Psycho-Horror eine bedeutungsschwangere
Ebene purer Sozialkritik. Damit bekommt er eine überraschend große
Wirkung und ist ein effektiver Psycho-Horror mit dramatischen Höhen mit
Tiefgang. Toll!
7,5/10
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