http://www.imdb.com/title/tt0073036/
Nobody ist ein Genie: schlagfertig, gerissen und treffsicher. Sein
bester Freund, mit dem er sich allerdings ständig in den Haaren liegt,
heißt “Lokomotive”. Lokomotive ist Indianer. Vereint sind Nobody und
Lokomotive ein durchschlagendes Erfolgsgespann. Diesmal haben sie sich
vorgenommen, den betrügerischen Fortkommandanten Major Cabot zur Strecke
zu bringen. Dieser Offizier hat 300 000 Dollar an Regierungsgeldern
unterschlagen, die als Unterhaltsbeihilfe für Indianer gedacht waren.
Auch Regierungsrevisor Colonel Pembroke ist schon unterwegs. Kurzerhand
lässt Major Cabot den ganzen Indianerstamm ausrotten, für den das Geld
bestimmt war. Tote klagen nicht an. Dann schickt er einen Banditen aus.
Er soll den anreisenden Colonel Pembroke ermorden. Nobody und Lokomotive
aber wissen immer, woher der Wind weht. Lokomotive verkleidet sich als
Regierungsrevisor und will die unterschlagenen Dollars sicherstellen.
Aber Major Cabot wird gewarnt und wirft Lokomotive ins Gefängnis. Jetzt
hat er eine Geisel und kann Nobody zwingen, seine verbrecherischen
Schachzüge zu unterstützen. Damit Cabot am Schluss doch noch matt gesetzt
werden kann, müssen Nobody und Lokomotive gleich einen ganzen Berg in
die Luft sprengen.
Die vermeintliche Fortsetzung zu einem der besten Abgesänge auf den Italowestern kann nicht ganz mit diesem mithalten, es fehlt einfach das
Besondere, das Große. Vielleicht fehlt auch einfach nur jemand wie Henry
Fonda. Das lässt sich auch über die Musik von Ennio Morricone sagen, denn das
Hauptthema wirkt vielleicht etwas zu sehr ins komödiantische gezogen,
aber gerade bei der Verfolgungsjagd zu Pferd und Kutsche zeigt er wieder
einmal seine große Klasse. Aber "Un Genio, Due Compari, Un Pollo" (der ja mit "Mein Name ist
Nobody" im Original nicht allzu viel zu tun hat) ist immer noch ein
sehr guter Vertreter seines Genres. Er hat zwar nach einem wirklich
gelungenen Anfang inkl. dem Duell zwischen Hill und Klaus "die ausgekotzte
Zwergpygmäe" Kinski für eine gewisse Zeit einen leichten Hänger. Aber
Hill und vor allem die Dialoge von Rainer Brandt nehmen im letzten
Drittel wieder richtig Fahrt auf. Hier hält der Film so einige Kalauer
bereit, die die Lachmuskeln des geneigten Sympathisanten wieder einmal
extrem beanspruchen lassen.
Etwas störend ist nur, dass in den früher fehlenden Szenen und der
damit einhergehenden Neusynchro Bezug auf das Original genommen wurde
und Terence Hill nicht mehr (wie man uns in Deutschland weiß machen
wollte) als Nobody auftritt, sondern sich hier auf wundersame Weise in
Joe verwandelt. Nur damit wirkt der Streifen geringfügig schlechter als der berühmte Vorgänger. Die Inhalte
haben außer der Titelfigur aber auch nicht mehr viel miteinander zu tun. Aber
vieles, was im ersten Film neu war und die so das Fundament für die Westernkomödie schuf, wirkt hier einfach wie neu aufgelegt. Es gibt nur wenige neue Kniffe. Der Plan, den Nobody hier ausgearbeitet hat, erklärt sich dem Zuschauer
erst ganz am Ende - und da hat man vielleicht auch schon wieder einiges
vergessen. Insgesamt ein wenig zu komplex für einen in erster Linie
reinen Spaß- und Unterhaltungsfilm. Wie auch im ersten Teil erkennt
man deutlich die Einflüsse von Sergio Leone in Bildtechnik und
Bildsprache. Insgesamt
also eine recht gelungene "Fortsetzung", wenngleich beim Inhalt auch
bisschen weniger mehr gewesen wäre. Dafür entschädigt aber der bereits angesprochene und großartige Auftritt hat Klaus Kinski als Doc Foster. Toller Film.
7,5/10
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