www.imdb.com/title/tt1763264/
Ein junges Paar (Luke Evans & Laura
Ramsey) ist auf der Durchreise, als sie plötzlich von einer Gruppe
brutal aussehender Einheimischer von der Straße abgedrängt und entführt
werden. Einer der Gangster schikaniert das Paar solange, bis die Frau
bei einem der sadistischen Spielchen stirbt. Da rastet der Mann aus und
schlägt brutal zurück. Erst nach einiger Zeit merkt die Gruppe, dass ihr
Kollege bestialisch im Schuppen ermordet wurde. Zu spät. Denn schnell
wird jeder der noch übrig gebliebenen schmerzlich zu spüren bekommen,
mit wem sie es wirklich zu tun haben. Der junge Fremde ist ein
berüchtigter Serienkiller. Und dieser will seine Geisel zurückhaben und
seine tote Freundin rächen nach dem Motto: Keiner überlebt!
Wo Ryûhei Kitamura draufsteht, da ist so stilvolle und gleichzeitig
extrem blutige Gewalt drin. Nach "Midnight Meat Train" hat der Regisseur
seinen Film auf den ersten Blick von
jedem tiefergehenden Anspruch entschlackt und stattdessen einfach kalt
grinsend mit der großen Keule ausgeholt. Doch „No One Lives" besitzt
irgendwie besondere Qualitäten, die einen genaueren Blick lohnen.
Im Grunde ist "No One Lives" ein Slasher, dessen etwas andere Ordnung
nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass weder das Rad noch das Genre neu
erfunden werden soll. Die Hinterwäldler-Gangster sind allesamt
Antipathen, denen nicht nur der namenlose Killer, der sich recht bald
ans Werk macht, keine Träne nachweint. Weitaus interessanter ist hingegen
dessen Beziehung zu Emma, deren wahre Natur sich erst nach und nach
enthüllt. Ansonsten zeigt „No One Lives" einen eiskalten Killer, der mit
der hoher Präzision und Unbeirrbarkeit gegen seine Opfer vorgeht. Er
selbst empfindet den Begriff "Serienkiller" als seines Kalibers nicht
würdig. Er selbst hingegen, sieht die Sache wesentlich unkomplizierter: "What motivates me is to get the job done". Schauspieler Luke Evans
brilliert hier als so charismatische wie stoische Schlachtmaschine, die
Intelligenz mit einer ganz eigenen Art von Bösartigkeit vereint.
Die besondere Qualität des Films liegt in der Schaffung einer sehr
dichten, tiefschwarzen Atmosphäre und einer grandiosen Spannungskurve,
auch wenn man meint zu wissen, wie der Film ausgeht. In jedem Fall ist "No One Lives" ein ultrabrutaler Streifen, der einerseits alle mit dem
Genre verbundenen stereotypen Erwartungen erfüllt, diese jedoch zugleich
mit einem herrlichen unheimlichen Augenzwinkern serviert. Das Ergebnis
ist eine sehr seltene und nur scheinbar paradoxe Form von Gore-Splatter
der überaus ernsten Art. Großartig!
7,5/10
Von NSM Records kommt der Film nur über das deutschsprachige Ausland ungeschnitten und in
HD im limitierten Mediabook:
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