http://www.imdb.com/title/tt0257044/
Sam Mendes, der Regisseur von "American Beauty", war großer Gewinner
der 1999er Oscarverleihung. Mit "Road to Perdition" ist die
gleichnamige, 1998 erschienene "Graphic Novel" von Autor Max Allan
Collins und Künstler Richard Piers Rayner nun von ihm verfilmt worden.
"Road to Perdition" spielt in und um Chicago nach dem "Schwarzen
Freitag" von 1929. Das Mafiadrama entfaltet sich um den von Hanks
glaubhaft gespielten Michael Sullivan, der ein
Doppelleben führt: Einerseits ist er der liebende umsorgender Ehemann
und Vater, andererseits begeht er Morde für seinen irischen
Auftragsgeber Rooney, brillant gespielt von Paul Newman. Rooney verhalf
Sullivan einst zu bescheidenem Wohlstand und umsorgt ihn beinahe
väterlich. Das ändert sich erst, als Sullivans Sohn Michael jr. (weil er
nicht genau weiß, was der verschwiegene Vater arbeitet) sich im Wagen
seines Vaters versteckt und daher Zeuge eines Mordes wird. Da kommt
Rooneys umtriebiger Sohn Connor (Daniel Craig) ins Spiel. Er tötet
die Familie, aber Sohn und vater entkommen. So treiben Sullivan
Rachegelüste und er macht sich gemeinsam mit Michael jr. auf den Weg der
Verdammniss. Er nimmt sich bei seiner Rache einen Gangsterkollegen nach
dem anderen vor, wobei ihm sein Freund hilft. So wird aus dem
distanzierten Verhältnis der beiden im Laufe der Zeit langsam ein
innigeres.
Sam Mendes' Regiearbeit indes stellt das Glanzstück
dar. Detailgenauigkeit wird groß geschrieben, jeder Köperhaltung, die
den Personen zugeschrieben wurden, wird beispielsweise metaphorisch eine
Eigenschaft beschrieben. So geht der abartige Killerphotograph leicht
gebeugt und schief, und Sullivan ist immer standhaft in seinem schweren
Kostüm - erst gegen Ende löst er sich aus dieser "Starre". Geschickt
lässt Mendes den Zuschauer an der finsteren Unterwelt des
Gangsterdaseins teilhaben. Je dunkler die Machenschaften, desto dunkler
der Ort und desto dunkler die Bilder. Diese dunklen Farbtöne werden
lediglich zersprengt vom vergossenen Gangsterblut. Road to Perdition
nimmt sich durchaus auch wirklich schwierigeren Themen an: Denn
eigentlich ist die Gangsterstory nur der Mantel für die
Vater-Sohn-Beziehung, an deren Emotionalität der Zuschauer vorerst nicht
teilnehmen kann, zu distanziert ist es. Der Vater ist aufgrund seines
Berufes zu Verschwiegenheit genötigt, und so fällt es dem Sohn vorerst
schwer ein gutes Verhältnis mit seinem Vater aufzubauen. Es müssen erst
Mutter und Bruder sterben, und er mit seinem Vater auf Rachefeldzug
gehen, ehe sich der beiden Verhältnis bessert. Dabei ist es Sullivans
größte Angst, dass sein Sohn einmal wie er werden würde.
"Road To Perdition" präsentiert sich als ein stargespicktes Mafia-Epos der
Extraklasse, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Genial.
9/10
Quellen:
Inhaltsangabe: DreamWorks / Twentieth Century Fox
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