Donnerstag, 9. März 2023

The Wild Bunch - The Wild Bunch: Sie kannten kein Gesetz (Director's Cut) (1969)

https://www.imdb.com/title/tt0065214/

1914 während der mexikanischen Revolution: Der alternde Outlaw Pike Bishop (William Holden) und seine Bande halten sich mit räuberischen Diebstählen eher schlecht als recht über Wasser. Bei einem Überfall auf die Kasse einer Eisenbahngesellschaft geraten sie in einen Hinterhalt von skrupellosen Kopfgeldjägern, die von der Bahngesellschaft engagiert wurden, um Bishop zur Strecke zu bringen. Angeführt werden die Kopfgeldjäger von Bishops ehemaligem Kompagnon Deke Thornton (Robert Ryan), der vor die Wahl gestellt wurde, entweder gegen Bishop zu kämpfen oder zurück ins Gefängnis zu wandern. Nach einem wilden Feuergefecht, bei der jedoch auch unbeteiligte Passanten, Frauen und Kinder getötet werden, entkommen die Verbrecher nach Mexico und stoßen dort auf den brutalen und meist alkoholisierten General Mapache (Emilio Fernández). Dieser lockt sie mit einem Angebot: Für 10.000 Dollar sollen sie einen US-Munitionszug ausrauben. Der Coup gelingt, doch Mapache weigert sich zu zahlen. Als er einen von Bishops Leuten killt, schlagen die Helden zurück...

Der blutige Spätwestern "The Wild Bunch" unter der Regie Sam Peckinpah versteht sich als schonungslose Auseinandersetzung mit Themen wie Rechtlosigkeit und Gewalt, begeistert mit einigen spektakulären Actionszenen und scheut sich dabei nicht vor drastischen Bildern. Schon eine Szene während des Vorspanns gibt die Richtung für den weiteren Verlauf von Peckinpahs bleihaltiger Westernballade vor. Darin sind spielende Kinder zu sehen, die Skorpione und Ameisen eingefangen haben und diese gegeneinander kämpfen lassen. Anschließend decken die Kinder Gras über die Tiere und zünden sie an. Auf diese Weise verdeutlicht Peckinpahs Film anschaulich die menschliche Freude am Töten und die Sinnlosigkeit von gewalttätigen Auseinandersetzungen jeder Art. Obwohl auch im späteren Verlauf die explizite Darstellung der Gewalt eine große Rolle spielt und einzelne Momente gar aus einem Splatterfilm stammen könnten, verherrlicht "The Wild Bunch" das Vorgehen der Protagonisten jedoch zu keiner Zeit. Vielmehr erscheinen die Taten von Pike Bishop und seiner Bande ähnlich verabscheuenswürdig wie jene des mexikanischen Generals oder die der Kopfgeldjäger.

Jeder ist auf seine Weise verdorben, hinterhältig und nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Saubere Helden mit weißen Westen gibt es hier nicht, nur kantige Männer mit Blut an den Händen, denen man in den zerfurchten Gesichtern ansieht, dass sie mittlerweile wie die Dinosaurier an einem Punkt sind, wo sie wie der Wilden Western selber, am Aussterben sind. Platz für einen glorreichen Abgang und Heldentum ist sowieso nicht gegeben. Was bleibt ist die Flucht vor dem unausweichlichen Schicksal und die Reste an Loyalität untereinander sowie die nicht endenwollende Spirale von sinnloser Brutalität.

Abgesehen davon hat "The Wild Bunch" wie es sich für einen Western gehört, fantastische staubige Landschaftsbilder zu bieten, auch sonst verbringt der Film viel Zeit mit seine Figuren. Da zudem auch der Cast, dem u.a. noch Ernest Borgnine, Warren Oates und Ben Johnson angehören, zu überzeugen weiß, verzeiht man Peckinpahs Western auch ein paar kleinere Längen, welche u.a. durch einige Rückblenden entstehen, die wohl den Charakteren zusätzlich Tiefe verleihen sollen, jedoch letztlich wie bloßes Füllmaterial wirken. Doch das Sahnehäubchen obendrauf ist natürlich der 6-Minütige, finale Showdown, der nicht nur in Schnitt und Bild perfekt abgestimmt ist, sondern auch locker zu den besten der Filmgeschichte gehört. Selten war ein Western niihilistischer und kompromissloser als "The Wild Bunch" und zugleich ist es auch einer der besten dieses Genres. Ein unvergesslicher Klassiker, der auch bis heute nichts an seiner Qualität und Wirkung verloren hat

8/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.

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