Im Ersten Weltkrieg machen Manfred von Richthofen (Matthias Schweighöfer) und zwei seiner Kameraden mit einer riskanten Aktion von sich reden. Zu Ehren eines gefallenen Gegners überfliegen sie feindliches Gebiet. Auf dem Rückflug holt Richthofen eine kanadische Maschine vom Himmel und rettet danach das Leben des schwerverletzten Piloten, Captain Roy Brown (Joseph Fiennes). So lernt Richthofen die resolute Krankenschwester Käte (Lena Headey) kennen, die den Verwundeten pflegt. Der deutsche Star-Pilot verliebt sich in sie, wird aber zunächst abgewiesen. Während der Freiherr Belobigung und Beförderung erhält, ein Buch schreibt und eine Kopfverletzung erleidet, bekommt er seine Romanze schließlich doch. Käte möchte alledings, dass Manfred keine Einsätze mehr fliegt und stimmt damit dem Kaiser zu, der den Verlust eines Helden in schwieriger Kriegslage zu verhindern versucht. Richthofen, der nun den Befehl über seine alten Mitstreiter führt, zu denen inzwischen auch sein heißsporniger jüngerer Bruder Lothar (Volker Bruch) gehört, muss eine Richtungsentscheidung treffen...
Das Filmportrait über Manfred von Richthofen, den berühmten "Roten Baron", der in seiner Laufbahn 80 bestätigte Abschüsse zu verzeichnen hatte und damit als einer der erfolgreichsten piloten des ersten Weltkrieges galt ist ein klassischer Fall von einserseits / andererseits. Der deutschen Produtkion muss man einerseits hoch anrechnen, dass sie mit 18 Millionen Euro Budget eine der teuersten deutschen Filmproduktionen überhaupt ist und dieses Budget auch ansprechend einsetzt. "Der rote Baron" setzt tatsächlich neue Maßstäbe was die Tricktechnik angeht, da die rasanten Flugduelle komplett am Computer entstanden sind - was man kaum sieht. Obendrein wird mit Matthias Steinhöfer, Til Schweiger, Joseph Fiennes und Lena Headley eine imposante Starbesetzung aufgefahren. Leider wiegt andererseits schwerer. Der Film ist viel zu seicht und oberflächlich und rattert nur die ausgelutschte Story vom tapferen Soldaten herunter, der erkennt, dass sein Tun doch nicht so edel ist wie er es immer fand und anfängt Gewissensbisse zu kriegen als es schon zu spät ist. Richtig sträflich ist allerdings, dass eine Gestalt wie Manfred von Richthofen, dem laut diverser historischer Überlieferungen schon eine gewisse Kaltblütigkeit nachgesagt wird, hier zum romantisch weichgespülten Helden verklärt und verharmlost wird. In "Der Rote Baron" will Richthofen nicht töten sondern nur spielen und agiert nebenbei in einer völlig überflüssigen Love-Story. Und das will so gar nicht ins Gesamtbild passen - was schade ist: bei dem Aufwand hätte ein ordentlicher Film herauskommen müßen - so bleibt er am Ende zwar technisch perfekt, aber inhaltlich ein ziemlicher Tiefflieger.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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