Clean (Adrien Brody) ist ein Müllmann in einer Gegend der Stadt, die langsam, aber sicher vor die Hunde zu gehen scheint. Während der Nachtschicht arbeitet der Mann am liebsten ohne Partner, um mit seinen Gedanken allein sein zu können. Diese drehen sich meist um Erinnerungen an seine verstorbene Tochter und sein früheres Leben als drogenabhängiger Krimineller. Eines Tages trifft Clean die für ihn offensichtlich in Schwierigkeiten befindliche Diandra (Chandler DuPont). Er versucht der Teenagerin so gut es geht zu helfen, bevor sie endgültig auf die schiefe Bahn gerät. Dieser Absicht steht allerdings Michael (Glenn Fleshler) im Weg, der lokale Gangsterboss. Der dealt von seinem Fischgeschäft aus und begegnet allen, die ihm und seinem Profit in die Quere kommen, mit brutalster Gewalt...
Action-/Rache-Thriller müssen eben doch nicht immer mit Vollgas losbrettern. "Clean" ist ein äußerst minimalistischer Thriller über einen kaputten Mann in einer kaputten Umgebung. Inmitten der winterlichen Tristesse eines heruntergekommenen Viertels einer namenlosen Großstadt versucht der vom Schatten seiner düsteren Vergangenheit geplagte Müllmann "Clean" wenigstens ein bisschen Abbitte zu leisten und das Leben dort etwas besser zu machen. Adrian Brody spielt den geheimnisvollen, wortkargen Ex-Killer/Soldat/Agent sehr eingängig, dabei hilft ihm sein angeborener Blick. Kreativ oder neu ist an der ganzen Nummer wenig, auch der kaltblütige Untergrundboss und der liebenswerte Schützling fehlen in der Geschichte nicht. Leider bedient sich der Film eher selten aus dem Regal für Actionszenen. Sogar der solide Showdown ist derart dunkel geraten, dass man viel Dinge nur erahnen kann. Es hätte sicher nicht geschadet Brodys Figur etwas mehr von der Kette zu lassen, andererseits verkommt die Gewalt so auch nicht zum Selbstzweck. Damit ist auch "Clean" kein neues "Taken" und erst recht kein neuer "John Wick", aber anders als viele andere Werke, will er das auch gar nicht sein. Das Potenzial wäre durchaus vorhanden gewesen, aber Regisseur Paul Solet hat sich für einen etwas anderen, schwergängigeren Weg entschieden.
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Tiberius Film
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