Nach einem schweren Schlagfall zieht Judith Albright (Barbara Hershey) in ein Pflegeheim. Nach und nach beginnt die Frau den Verdacht zu hegen, dass eine übernatürliche Macht Jagd auf die Bewohner der Pflegeeinrichtung macht. Judith will der Bedrohung entkommen, doch dafür muss sie es erst einmal schaffen, die Menschen um sie herum davon zu überzeugen, dass sie imstande ist, allein zu leben und das betreute Wohnen nicht benötigt...
Der von Axelle Carolyn geschriebene und inszenierte Film für amazons "Welcome To The Blumhouse"-Reihe ist "The Manor". Wer sich mit Horrorfilmen auskennt, weiß, dass Pflegeheime nie eine angenehme Atmosphäre verbreiten und auch die Geschichte dieses Films bildet auch da keine Ausnahme. Seltsame, mysteriöse Dinge sieht sie in der Nacht und das Personal ist nicht besondrs aussagefreudig, was in der Situation gipfelt, dass Enkel und Tochter vom Personal gegen die eigene Mutter aufgebracht werden - zu einem Zweck, der erst am Ende enthllt wird. Die Prämisse ist nicht durch und durch unangenehm, sondern einfach nur langweilig; Barbara Hersheys Hauptfigur Tabitha wird in den spärlichen psychologischen Aufregungen des Films immer hilfloser, und dennoch bleibt die Beklemmung über eine Spielfilmlänge hinweg bestehen.
Abgesehen von Hersheys Leistung ist die Umgebung fad, was durch die flache, fernsehtaugliche Ästhetik nicht gefördert wird. Zahlreiche Interaktionen zwischen Tabitha und den Bewohnern der Einrichtung oder ihren Mitbewohnern strotzen nur so vor offensichtlicher Exposition oder sind so voller Nettigkeiten, dass sich alles anfühlt, als würden die Statisten in einem Film ihren Platz einnehmen. Insbesondere die Art und Weise, wie die Bewohner in Erinnerungen an die Vergangenheit schwelgen, wirkt wie eine Simulation von Menschen, die sich nach ihrer Jugend sehnen; natürlich haben sie früher Gras geraucht und getanzt. Der Film hat nicht wirklich viele Ideen, sondern bietet dem Zuschauer lediglich oft Füllmaterial, das nur dazu dient, die Laufzeit dieser 10-Minuten-Kurzgeschichte auf Spielfilmlänge aufzublasen.
"The Manor" hat somit dasselbe Problem wie bisher alles aus der "Welcome To The Blumhouse"-Reihe stammenden Filme, dass die meisten von ihnen (mit Ausnahme von "Nocturne") eigentlich Kurzfilme hätten sein sollen. Wenigstens hat Carolyn ein ansprechend wildes Ende geschrieben. Es ist nicht ganz das, was man erwarten würde, auch wenn man zuvor mit einigen albernen Stellen konfrontiert wird. "The Manor" hat wenig Taktgefühl, zusammen mit seinen hämischen Schreckmomenten, die mit einer Art Schattengestalt zu tun haben. Die letzten Minuten dieses Films, wie auch "Madres", zeigen ein Konzept, das interessanter gewesen wäre, wenn man es im Detail erforscht hätte, anstatt es nur für einen Twist zu verbraten, der die gesamte Story unter Wert verkauft.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: amazon Video
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