Das junge mexikanisch-amerikanische Paar Beto (Tenoch Huerta) und Diana (Ariana Guerra) erwarten ihr erstes Kind. Sie ziehen in eine kleine Stadt in Kalifornien, wo Beto sogar eine Stelle als Farmmanager angeboten wird. Die Dinge laufen allerdings nicht so reibungslos, wie es sich die Beiden erhofft haben. Nach und nach weist Diana merkwürdige Symptome auf, während sie von schrecklichen Visionen heimgesucht wird. Die junge Frau stellt fest, dass sie Opfer von einem legendären Fluch wurde...
"Madres" ist ein besonderer Horrorfilm aus amazons "Welcome To The Blumhouse"-Reiihe. Besonders, weil er besonders frustrierend ist, viele Mängel aufweist und sein ganzes Pulver erst kurz vor dem Abspann verschießt. Seine bewegendsten, mitreißendsten Momente haben mit dem kitschigen Genre-Horror überhaupt nichts zu tun und sind nur deshalb erfolgreich, weil zumindest der Zuschauer auf eine Gräueltat in diesem Land aufmerksam gemacht wird. Doch mehr gibt es in diesem Film nicht. Die Charaktere in dem Drehbuch von Mario Miscione und Marcella Ochoa sind immehrin mit einiger Sorgfalt konstruiert, doch das Drehbuch ist viel großartiger darin, etwas aufzuziehen, um es gleich wieder fallen zu lassen. Dianas Gefühl, eine Außenseiterin zu sein, der ihre hispanischen Eltern kein Spanisch beigebracht haben (weil sie sich dafür schämten), ist nuanciert und interessant, aber die Erzählung bietet ihr nicht genug Raum, um diese nuancierte Darstellung zu fördern. Darunter leidet die emotionale Arbeit von Guerra.
Eine ähnlich hohle Herangehensweise betrifft die Paranoia des Films über die Mutterschaft: "Madres" gelingt es, seine psychologische Wirkung mit routinierten Schreckmomenten und offensichtlichen Bildern zu verflachen und bestimmte Details einfach stehen zu lassen. Damit zeigt "Madres", wie sehr er mit den viszeralen Ideen, die im Spiel sind, nicht umgehen kann. Der Schmerz, der hinter dieser Geschichte steckt, ist weitaus effektiver als der Horror und das macht den Film noch langweiliger, denn anstatt eine Geschichte zu erzählen, die ihre inspirierende Idee auf den Punkt bringt, gibt er nur vor sich wirklich mit dem Thema über geschundene Mütter und Rätsel über die Bevölkerung zu befassen. Die letzten zwei Minuten von "Madres" sind mitreißender als alles andere in diesem Film und dies ist auch der einzige Punkt, an dem der Film wirklich gut ist.
"Madres" fehlt es viel zu sehr an Schreckmomenten, um auch nur annähernd effektiv zu sein. Ihm fehlt der Rhythmus und der routinierte Horror-Zuschauer wird nur wenig überrascht; selbst die Schreie sind so überlang, dass sie ihren Schock verlieren. Im Allgemeinen ist "Madres" viel zu offensichtlich und sein investigativer Ansatz, mehr über den wahren Schrecken des Ganzen zu erfahren, ist voller Handgriffe mit wenig Innovation. Nein, "Madres" kann bei alldem keinen Blumenstrauß gewinnen.
4/10
Quellen:
Inhaltsangabe: amazon Video
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