Einer Gruppe asiatischer Häftlinge wird die Freiheit versprochen, wenn sie eine heikle Mission erfolgreich beenden: Die Männer sollen nach Vietnam gehen und dort ein von den Amerikanern zurückgelassenes Munitionsdepot finden und zerstören. Da einer von ihnen aber ein Dopelagent ist, werden sie verraten und gefangen genommen. Ihnen gelingt aber die Flucht, dennoch haben sie auf ihrem Weg zum Ziel viele Hindernisse zu überwinden...
Robert Aldrichs "Das Dreckige Dutzend" in der Hongkongversion, in Szene gesetzt von Sammo Hung (Martial Law). Man bekommt einen kleinen Schreck, wenn man Sammo hier sieht, so scheint er für seine Hauptrolle Ming-Sun Tung (Arnin) kräftig abgenommen zu haben. Gelohnt hat es sich allemal, nicht nur seine Kampfkunst ist vom Feinsten, sondern er macht auch den besten Job unter allen Darstellern. Sein Charakter ist stets ernst und steht auch immer im Fordergrund. Leider übergeht Sammo den üblichen Hongkong-Klamauk nicht. "Operation Eastern Condors" ist eigentlich ein bierernster Vietnam-Ableger, deswegen ist der Klamauk besonders unpassend. Besonders in der deutschen Synchro, wo natürlich auch so gut wie alle Namen geändert wurden, verkommen viele Dialoge zum Kasperletheater. Trotzdem hält sich der gewöhnungsbedürftige Humor in Grenzen, so dass man die gut inszenierte und explosive Action in vollen Zügen genießen kann.
Eine US-Raketenbasis im tiefsten Dschungel von Vietnam muss gesprengt werden, denn die Waffen dort könnten in falsche Hände geraten. Dafür erwählt wurde eine Truppe Schwerverbrecher aus dem Gefängnis in Saigon. Sie bekommen eine Kampfausbildung und müssen sich kurz darauf zur Raketenbasis durchschlagen. Schon bald gerät man in Kontakt mit dem Feind und schnell merkt die Gruppe, dass nicht Jeder den Dschungel lebend verlassen wird.
Am besten keine Gedanken über den Plot machen, der ist Quatsch mit Soße. Selbst das große Vorbild von Robert Aldrich hatte mehr Story zu bieten. Auch fragt man sich, warum hier Verbrecher beteiligt wurden, die nur noch drei Jahre abzusitzen haben. Aber man sagt den armen Kerlen ja nicht, dass "Operation Eastern Condors" ein Himmelfahrtskommando ist. Nicht groß darüber nachdenken, denn nach ein paar Minuten befindet sich die Truppe schon im Dschungel. Dort werden sie von drei Rebellinen unterstützt und sollen auch noch den Bruder des Generals aus einem Gefangenenlager befreien. Was folgt entspricht den typischen Klischees. Es tummeln sich unterschiedliche Charaktere, also kommt es bald zu verbalen Streitereien, bald bemerkt man einen Verräter im Team und die Gruppe agiert immer mehr als Einheit. Man rettet sich gegenseitig das Leben und wenn ein Gruppenmitglied stirbt, drückt man mächtig übertrieben auf die Tränendrüse.
Aber Sammo lässt seinen Charakteren nur den nötigsten Platz und macht richtig Zunder. Actiontechnisch kann man hier kaum etwas aussetzen. Die fetzigen Shootouts mit extrem hohem Muntionsverbrauch und einigen blutigen Einschüssen sind wahre Eyecatcher und die schicken Explosionen setzen dem Ganzen die Krone auf. Natürlich darf es an Nahkämpfen nicht mangeln, die ebenfalls einen hohen Härtegrad bieten. Auch die Guerillaszene kann sich wirklich sehen lassen. Wenn der Feind aus dem Hinterhalt mit Messern oder Blätterstilen getötet wird. Die Actionpalette stellt den Fan voll zufrieden, überzeugt durch Qualität und Härte, mit den Zeitlupen übertreibt es Sammo aber ein wenig.
Bei den Darstellern muss man trotz der Prominenz kleine Abstriche machen. Neben Sammo Hung agieren Yuen Biao, Melvin Wong, Corey Yuen und Woo-Ping Yuen. Es reicht für das durchschnittliche Niveau, mehr ist aber nicht drin.
In diesem "Das Dreckige Dutzend-Ableger" lässt es Sammo Hung so richtig krachen. Action satt mit hohem Härtegrad und extremer Zerstörungswut. Aber alles ist vorhersehbar, die Story platt wie eine Flunder und der Hongkongklamauk sehr störend. Auch von den Darstellern könnte man mehr erwarten. Dafür ist wiederum das Dschungelfeeling authentisch, die Kulisse absolut vietnamtauglich.
6,5/10
Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 333 Stück limitierten Mediabook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Nameless
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