Der gefürchtete Ganove Carter "Doc" McCoy (Alec Baldwin) wandert nach einem missglückten Raubzug hinter schwedische Gardinen. Seine Frau und Komplizin Carol (Kim Basinger) lässt sich in der Hoffnung, ihren Mann aus dem Gefängnis holen zu können, mit dem korrupten Geschäftsmann Jack Benyon (James Woods) ein. Als Doc tatsächlich wieder auf freien Fuß gesetzt wird, überfällt das Gangsterpärchen prompt die nächstbeste Bank und tötet dabei einen Komplizen und einen Polizisten. Sie flüchten in Richtung der mexikanischen Grenze, geraten aber schon bald in einen aussichtslosen Hinterhalt...
Eines dieser Remakes, die keiner gebraucht hätte, das aber trotzdem ordentlich viel Spaß macht. "The Getaway" bietet neben routinierten Darstellern (Baldwin, Basinger, Woods) auch ein paar inspirierte (Madsen, Tilly) und ein paar frische (David Morse, Philip Seymour Hoffman). Bezeichnend für das Gelingen von "The Getaway" ist nicht minder die Aufrechterhaltung einer durch und durch schroffen Atmosphäre, die die Allgegenwart von Amoralität physisch greifbar macht. Regisseur Roger Donaldson inszenatorisches Stilbewusstsein formt das verschwitzte Treiben innerhalb einer von Moral gänzlich befreiten Zone zur temperamentvoll knisternden Hetzjagd durch die von der tiefstehenden Sonne gefluteten Locations. Besonders einprägsam sind dabei die Einstellungen, in denen das Geschehen aus der Sicht der Feuerwaffen eingefangen wird und der Lauf des Schießeisens in die Tiefe des Raumes ragt, um die stringent nach vorne ausgerichtete Taktung von "The Getaway" mit Nachdruck zu unterstreichen. Auch wenn Donaldsons Neuverfilmung nicht die Klasse des Sam Peckinpah Originals von 1972 erreicht, ein starkes Stück 90er-Kino. Auf Zug inszeniert, die Action fetzt, die Hauptdarsteller harmonieren. Unterhaltsam, passt.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Concorde
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